Kernkraft lässt kaum einen gleichgültig

Fukushima und der 25. Jahrestag von Tschernobyl haben in die Köpfe wohl aller halbwegs sensiblen Menschen ausgestrahlt: Die friedliche Nutzung der offensichtlich nicht beherrschbaren Atomkraft ist für die Allermeisten keine Option mehr

Fukushima und der 25. Jahrestag von Tschernobyl haben in die Köpfe wohl aller halbwegs sensiblen Menschen ausgestrahlt: Die friedliche Nutzung der offensichtlich nicht beherrschbaren Atomkraft ist für die Allermeisten keine Option mehr. Erstaunlich engagiert haben das auch die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Neunkirchen demonstriert, indem sie per Unterschrift in den Rathäusern ihrer Gemeinden ausdrückten, dass sie vor dem "heimischen" Kernkraftwerk Cattenom Angst haben. Eine Geste, deren praktische Folgen sicher begrenzt bleiben - doch eine Willensbekundung mit hohem Symbolgehalt.Fast jeder zehnte Neunkircher hat, statistisch gesehen, den Stift gezückt und mit seinem Namenszug zur "Atomkraft - nein danke" gesagt. Knapp 3700 Unterschriften waren bis zum gestrigen Freitag in der Verwaltungszentrale am Oberen Markt eingegangen. Diese Zahl wird sich noch um einiges erhöhen, wenn in der kommenden Woche die Unterschriftenlisten an weiteren Auslegestellen eingesammelt werden. Auch wer den Schlusstermin der Aktion (30. April) verpasst hat, kann Anfang Mai noch gegen das KKW Cattenom votieren, so wird im Rathaus versichert.

Eine Hangarderin darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben: Regina Steffen, die sich seit Jahrzehnten gegen die Gefahren der Atomkraft stark macht, lieferte allein knapp 1600 (!) Unterschriften im Neunkircher Rathaus ab. Die Krankenschwester hatte die Listen in ihrem privaten und beruflichen Umfeld herumgehen lassen, sich vor einige Neunkircher Einkaufsmärkte gestellt und sie in Hangarder Geschäften ausgelegt. "Hut ab vor einem solch starken bürgerschaftlichen Engagement", lobte gestern Bürgermeister Jörg Aumann. Dem ist nichts hinzuzufügen . . .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort