Keramik, wohin das Auge schaut
Wallerfangen · Die alte Steingutfabrik von Wallerfangen ist seit den 1930er Jahren Geschichte. Doch Geschirr aus den mächtigen Brennöfen findet sich am Sonntag noch in einer Vielfalt von Formen, Farben und Mustern auf dem Wallerfanger Keramikmarkt.
Wallerfangen. "Das ist der 23. Wallerfanger Keramikmarkt", sagte Klaus Krotten im Heimatmuseum. So weit sei alles erledigt, beispielsweise die Markierung der Standplätze, das Vorbereiten von Stromanschlüssen und Kühlmöglichkeiten sowie die Organisation von Helfern und ankommenden Händlern.Klaus Krotten war von Beginn an beim Keramikmarkt mit dabei. Eine Idee der Keramikgruppe des Vereins für Heimatforschung sei das gewesen. "Der war ursprünglich als Tauschmarkt gedacht", erinnerte er sich. Doch dann sei schnell mehr daraus geworden. Seitdem füllen Stände und lange Tische die freie Fläche vor dem ehemaligen Rathaus von Wallerfangen.
Bis zu 120 Händler
Alljährlich kämen bis zu 120 Händler extra wegen des Keramikmarktes nach Wallerfangen. Manche von ihnen schon seit langer Zeit. "Hier sind dann Leute aus Göppingen, Stuttgart, Düsseldorf und dem ganzen Saar-Lor-Lux-Raum. Es kommt sogar eine Frau aus der Schweiz, und das immer wieder."
"Hier ist mein Lager." Krotten öffnete die Tür zu einem Archivraum. In den Regalen finden sich stapelweise Teller, Saucieren, Waschschüsseln aus Keramik und sogar Rohformen aus der früheren Produktion. Aus all dem hat Klaus Krotten mit seinen Helfern eine Sonderausstellung zusammengestellt. Die wird am 1. Juli im Heimatmuseum eröffnet. Da steht Geschirr von V&B Wallerfangen in den Vitrinen, das glänzt, als sei es erst gestern aus der Fabrik gekommen. Darunter sind auch Stücke der Fayencerie von Nicolas Villeroy, die 1791 gegründet wurde. Denn erst 1836 erfolgte die Fusion mit Boch in Mettlach zu V&B.
Erlös des Marktes
Am frühen Sonntagmorgen kommen die Händler, aber Stunden vorher sind schon Krotten und die ersten Helfer da. "Wir beginnen so gegen fünf Uhr", schätzte Krotten für den Arbeitseinsatz. Der Erlös aus dem Markt wird für die Arbeit des Heimatforschervereins verwendet.
Der Wallerfanger Keramikmarkt ist am Sonntag, 1. Juli, von zehn bis 18 Uhr auf der Adolphshöhe. Der Eintritt ist ebenso kostenfrei, wie der Besuch der Ausstellung im nahegelegenen Heimatmuseum. Wer noch Kuchen spenden wolle, so Krotten, könne diesen am Sonntag gleich mitbringen.
