Kelterei auf Vordermann gebracht

Quierschied. Die Fliesen an den Wänden blinken, und der Boden ist so blitzblank, dass man darauf essen könnte. Der Ansturm auf die kleine Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins im Untergeschoss des Jugendheims an der Glashütte kann beginnen. Mit zwei Arbeitseinsätzen hat das sechs Mann starke Keltereiteam um Theo Feldmann die Einrichtung auf Vordermann gebracht

Quierschied. Die Fliesen an den Wänden blinken, und der Boden ist so blitzblank, dass man darauf essen könnte. Der Ansturm auf die kleine Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins im Untergeschoss des Jugendheims an der Glashütte kann beginnen. Mit zwei Arbeitseinsätzen hat das sechs Mann starke Keltereiteam um Theo Feldmann die Einrichtung auf Vordermann gebracht."Wir haben die Wände und den Boden zuerst abgeschrubbt und dann alles mit unseren neuen Dampfstrahler abgespritzt", berichtet Feldmann. Er ist der neue Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Quierschied. Der Verein betreibt die Kelterei. Zudem wurden die Fässer gereinigt und die Schläuche durchgespült. "Bei uns bekommt jeder den Saft von seinen eigenen Äpfeln", betont der Chef. Allerdings wird der leckere Saft seit zwei Jahren nicht mehr in Flaschen abgefüllt. 1996 hatte sich der Obst- und Gartenbauverein Quierschied für seine Kelterei eine Flaschenreinigungsmaschine, eine Verschlussmaschine und ein sogenanntes Einweichrad (darin wurden die Flaschen alle noch einmal gesäubert) angeschafft.

Dafür hatten die Quierschieder sogar einen Zuschuss vom damaligen Stadtverband erhalten. "Heute kommt der leckere Saft in sogenannte Big-Boxen, die fünf Liter fassen", erklärt Feldmann. Und ergänzt: "Der Apfelsaft ist in diesen Boxen gut drei Jahre haltbar."

Schon seit Mitte der 30er Jahre betreibt der Verein eine eigene Kelterei. Zuerst war sie im alten Schulhaus in der Ortsmitte, danach in der ehemaligen Steinbergschule, und seit 1984 ist sie in den unteren Räumen des Jugendheimes an der Glashütte untergebracht. In der Steinbergschule, da erlebte der Verein sein Rekordjahr: In einer Saison machten die Keltermeister 42 000 Liter Apfelsaft. Dafür musste die "Keltermannschaft" aber an drei Schichten am Tag, und das über viele Wochen hinweg, arbeiten. "Diese goldenen Zeiten sind längst vorbei" sagt Theo Feldmann. Immerhin 20 000 Liter waren es 1999. Danach gab es wieder eine jahrelange Flaute. 11 650 Liter Apfelsaft wurden 2008 hergestellt.

Im vergangenen Jahr sank die Zahl wieder rapide auf 3500 Liter. "Für dieses Jahr rechnen wir mit mehr als 10 000 Litern Apfelsaft", ist der Vorsitzende optimistisch. Die Bäume hingen voll, es gebe eine sehr gute Apfelernte. Viele Leute hätten schon bei ihm angerufen und nachgefragt, wann denn die Kelterei endlich aufmache, berichtet Feldmann. Er erklärt: "Noch sind die Äpfel aber zu hart." Er vertröste die Kunden auf Ende August. Am Samstag, 27. August, ist die Kelterei im Jugendheim an der Glashütte zum ersten Mal geöffnet. Von 16 bis 18 Uhr werden Äpfel angenommen. Am darauffolgenden Samstag, 3. September, ist die Kelterei dann wieder zu. Der Obst- und Gartenbauverein fährt zur Bundesgartenschau nach Koblenz. Dafür werden dann am Montag, 5. September, Äpfel angenommen und danach dann immer wieder samstags. Fünf Liter Apfelsaft kosten für Mitglieder 3,20 Euro; Nichtmitglieder zahlen vier Euro.

Hintergrund

Alle sechs Mitglieder der Keltermannschaft gehören auch dem Obst- und Gartenbauverein an. Seit kurzem ist Theo Feldmann der neuen Vorsitzende. Wolfgang Koch ist sein Stellvertreter. Bernd Jochum ist Schriftführer. Renate Baltes und Joachim Fries kümmern sich um die Kassengeschäfte. Beisitzer sind Hans Bost, Reiner Simmert, Kleopha Bautz und Günter Piro. Josef Trenz und Klaus Gessner prüfen die Kasse. ll

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