"Keine Spur von einer Finanzkrise"

St. Ingbert. Die Wirtschafts- und Finanzkrise sorgte und sorgt für allerhand Aufregung und Unsicherheit in der Bevölkerung. Gerade vor dem Weihnachtsfest befürchteten Geschäftsleute deshalb schlechtere Einnahmen. Doch wie sich jetzt herausstellte, war von Kaufzurückhaltung nicht viel zu spüren. Im Gegenteil: es wurden sogar zum Teil großzügigere Geschenke eingekauft als noch im Vorjahr

St. Ingbert. Die Wirtschafts- und Finanzkrise sorgte und sorgt für allerhand Aufregung und Unsicherheit in der Bevölkerung. Gerade vor dem Weihnachtsfest befürchteten Geschäftsleute deshalb schlechtere Einnahmen. Doch wie sich jetzt herausstellte, war von Kaufzurückhaltung nicht viel zu spüren. Im Gegenteil: es wurden sogar zum Teil großzügigere Geschenke eingekauft als noch im Vorjahr. Peter Jungfleisch, Chef von Spielwaren Jungfleisch (Fotos: mal), geht sogar so weit, zu behaupten, dass es keine Wirtschaftskrise gibt: "Das ist eine herbeigeredete Sache und für die großen Konzerne eine willkommene Gelegenheit, um Steuernachlässe zu betteln. Für uns im Kleinen gibt es keine Wirtschaftskrise. Die Kunden haben gekauft wie immer. Das Geschäft war nicht schlechter als im vergangenen Jahr." Sogar große Sachen wie Startpacks für Eisenbahn oder Autorennbahn seien gut verkauft worden. Und umgetauscht wurde auch kaum nach den Festtagen. So verhält es sich auch bei Sabine König, Inhaberin von "Cado Geschenk-Ideen": "Ich denke, ich habe meine Kunden gut beraten", erklärt sie es sich, dass sie noch keinen Umtausch hatte. "Wir waren sehr zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Es wurden diesmal sogar sehr viel mehr größere Geschenke gemacht als beim letzten Mal. Man merkt, dass die Leute wieder mehr Wert auf hochwertige Sachen legen." Auch Margit Lang-Latz, Inhaberin von "Feine Wäsche", stellte fest, dass die Kunden zwar großzügig, aber gezielter kauften: "Ich bin einigermaßen zufrieden. Es ist keine extreme Kaufzurückhaltung spürbar gewesen. Dennoch habe ich nicht mehr eingenommen als im vergangenen Jahr. Die Masse der Leute guckt schon nach dem Preis." Und Michael Köhl von K-zwo hat beobachtet: "Es wurde sehr bedarfsorientiert gekauft. Geschenke fielen insgesamt kleiner aus. Aber eine Kaufzurückhaltung gab es nicht direkt. Das Kaufverhalten war gegenüber dem letzten Jahr fast identisch. Trotzdem ist am Verhalten der Kunden schon zu merken, dass sie verunsichert sind." Was den nachweihnachtlichen Umtausch angeht, spricht seinen Mitarbeiterinnen ein großes Lob aus: "Da haben unsere Verkäuferinnen sehr, sehr gute Arbeit geleistet." Natalie Wolf, Filialleiterin von C&A in St. Ingbert, sagt sogar, dass "im großen Stil gekauft" wurde: "Ich kann mich absolut nicht beschweren. Keine Spur von der Finanzkrise. Man hat zwar am ersten Dezemberwochenende eine gewisse Zurückhaltung gespürt, doch dann ging's steil aufwärts." Und zu dem guten Weihnachtsgeschäft komme jetzt auch noch das Nachweihnachtsgeschäft: "Vor allem die Männer haben offenbar Gutscheine bekommen, die jetzt eingelöst werden. Und was man ganz stark merkt, ist, dass zu Weihnachten viel Geld verschenkt wurde. Und das wird jetzt bei uns ausgegeben."

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