Keine Langeweile bei den Landfrauen

Niedaltdorf. Von morgens bis spät auf dem Feld stehen oder das Vieh versorgen, kaum Zeit, um eigene Interessen zu verfolgen - weit gefehlt. Landfrauen von heute sind selbstbewusst und selbstständig, sie sind in allen Berufsgruppen vertreten. Im Oktober feierten die Landfrauen Niedaltdorf ihr 20-jähriges Bestehen

 Geselligkeit und gute Laune sind bei den Vorstandssitzungen der Landfrauen festgeschriebene Tagesordnungspunkte. Foto: Heike Theobald

Geselligkeit und gute Laune sind bei den Vorstandssitzungen der Landfrauen festgeschriebene Tagesordnungspunkte. Foto: Heike Theobald

Niedaltdorf. Von morgens bis spät auf dem Feld stehen oder das Vieh versorgen, kaum Zeit, um eigene Interessen zu verfolgen - weit gefehlt. Landfrauen von heute sind selbstbewusst und selbstständig, sie sind in allen Berufsgruppen vertreten. Im Oktober feierten die Landfrauen Niedaltdorf ihr 20-jähriges Bestehen. Mit ihren vielen Aktivitäten zeigen sie, dass sie modern und aufgeschlossen sind und wichtige Beiträge für die Gemeinschaft leisten.Der Landfrauenverein zählt 65 Mitglieder. Die Frauen kommen aus Niedaltdorf und der Umgebung. "Aus Frankreich haben wir leider noch keine Mitglieder, würden uns darüber aber sehr freuen", sagt die Vorsitzende Elisabeth Schütz. Nicht zuletzt, weil der Verein grenzüberschreitende Aktionen anbietet, wie alle zwei Jahre das Fest ohne Grenzen.

Von September bis Mai bieten die Landfrauen alle 14 Tage in ihren Räumen im Dorfgemeinschaftshaus Treffen an: ob Koch- und Backkurse, Gesundheitskurse wie Wirbelsäulen- und Beckenbodengymnastik oder das im Trend liegende Zumba. Die Landfrauen laden zu Wanderungen ein, organisieren das Erntedankfest oder ein "Rummelboozenfest" - die Futterrüben dazu kommen aus dem eigenen Garten.

"Wir können mit unseren Aktionen etwas bewegen", sagt Schütz. Sie selbst ist Hauswirtschafterin, kommt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb. Und sie setzt sich für die Landfrauen-Aktion "Fit mit Milch" ein, macht Schulkindern das Getränk schmackhaft. Landfrauen engagieren sich in vielen Bereichen der Gesellschaft, ehrenamtlich und neben ihrem Berufsalltag. Wenngleich die Mitglieder geballte Frauenpower an den Tag legen, haben sie nichts dagegen, wenn Männer sich emanzipiert zeigen. Zum Beispiel beim Theater, das ebenfalls zum festen Bestandteil des Vereinslebens gehört. "Hier dürfen Männer ausnahmsweise mitspielen", sagt Schütz augenzwinkernd. Natürlich nicht nur da. Die Männer beteiligen sich am Kursangebot der Landfrauen und packen mit an, wenn Hilfe benötigt wird. Die Vorstandsmitglieder sind sich einig: Sich bei den Landfrauen zu engagieren macht viel Spaß. Petra Schaaf und Heike Schütz, beide sind Krankenschwester von Beruf, machen mit, weil sie vom Angebot überzeugt sind. "Das, was wir machen, finde ich gut", sagt Schütz selbstbewusst. Und Andrea Heisel fügt hinzu: "Wir bereichern die Dorfgemeinschaft."

Die Geselligkeit ist es, die Petra Grüneisen als positive Eigenschaft des Vereins aufführt. Manche Mitglieder, wie Anne Boeffel oder Manuela Ellensdorfer, sind über das Kursangebot der Landfrauen Mitglied geworden. Aus der Landwirtschaft kommen die wenigsten. Litwina Steuer, Hausfrau, spricht lediglich von einem Hobby: "Mein Mann sät, ich ernte." Einzig Marianne Diwo ist hauptberufliche Bäuerin. Ihr Hobby ist allerdings die Malerei. Übrigens, Malkurse für Kinder und Erwachsene sind ein weiteres Angebot der Landfrauen aus Niedaltdorf. "Aus Frankreich haben wir leider noch keine Mitglieder."

Elisabeth Schütz

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