Saarbrücken Keine Grippewelle in Sicht

Saarbrücken · Die Wahrscheinlichkeit, sich zu erkälten, ist jetzt wieder höher, die Anzahl der Grippefälle hingegen überschaubar.

 Mit hohem Fieber im Bett liegen - kein schöner Zeitvertreib. Momentan besteht jedoch noch kein Anlass zur Sorge. Das Risiko für Erkältungen ist zwar höher als im Sommer, die Grippefälle im Saarland sind aber auf einem normalen Niveau, sagen Experten.

Mit hohem Fieber im Bett liegen - kein schöner Zeitvertreib. Momentan besteht jedoch noch kein Anlass zur Sorge. Das Risiko für Erkältungen ist zwar höher als im Sommer, die Grippefälle im Saarland sind aber auf einem normalen Niveau, sagen Experten.

Foto: picture alliance / Maurizio Gamb/Maurizio Gambarini

Grauer Himmel. Nieselregen. Niesende Menschen. Der Blick aus dem Fenster ist dieser Tage kein Anlass zur Freude. Einige Saarländer huschen erkältet von einem warmen Haus zum nächsten; die Erinnerung an den vergangenen Winter ist noch frisch: Während der Grippewelle zu Beginn des Jahres blieben zahlreiche Lehrer und Schüler dem Unterricht fern, die Stühle vieler Büroangestellter blieben leer. Steht auch in diesem Winter eine Krankheitswelle bevor?

Das Fachpersonal gibt Entwarnung. Bisher gibt es keine Anzeichen für eine erneute Grippewelle und auch die Anzahl der Erkältungen ist nicht außergewöhnlich.

Zu den Experten, wenn es um die Entwicklung und Verbreitung von Krankheiten geht, gehört das Robert-Koch-Institut (RKI). Es dokumentiert unter anderem, wie sich die Aktivität der Influenza, also der Grippe, entwickelt. Dazu zieht das Institut Daten aus verschiedenen deutschen Arztpraxen heran. Der neueste Stand: Laut RKI ist die Anzahl der akuten Atemwegserkrankungen in der aktuellen Kalenderwoche 45 bundesweit sogar leicht gesunken, die Werte bewegen sich „auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau“, heißt es auf der Internetseite des Instituts.

Mit dem Projekt „Grippeweb“ befragt das RKI Bürger direkt nach ihrem Befinden. Dabei können die Teilnehmer auch harmlose Beschwerden wie leichten Schnupfen oder Halsschmerzen angeben. Die hier angegebenen Leiden sind im Vergleich zum Sommer eindeutig mehr geworden. „Die Zahl der Erkältungskrankheiten ist hoch, aber für diese Jahreszeit normal“, sagt RKI-Pressesprecherin Susanne Glasmacher der SZ. „Es gibt keine nennenswerten Auffälligkeiten oder gar Anzeichen für eine Grippewelle.“

Diese Aussage kann der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung des Saarlandes, Gunter Hauptmann, bestätigen: „Zur Zeit treten weder Grippefälle noch Erkältungsfälle in den Praxen vermehrt auf, sodass im Moment noch die ideale Zeit für eine Grippeimpfung ist.“

Natürlich sind auch Lehrer von Erkältungswellen betroffen. Aktuell sind nach Angaben des Bildungsministeriums jedoch nicht besonders viele Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen krankgemeldet. „Kurzfristige Abwesenheiten werden in der Regel schulintern gelöst und über Vertretungsregelungen abgedeckt“, sagt Sprecher Fabian Bosse. Bei langfristigen Ausfällen von Lehrkräften kommt die sogenannte Lehrerreserve zum Einsatz. Sind die Lehrkräfte der Reserve gerade nicht in einem langfristigen Einsatz, springen sie als kurzfristige Krankenvertretung ein, erklärt Bosse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort