Kein Ski-Lift mehr in Wahlschied

Heusweiler/Wahlschied. "Ski und Rodel gut" wird es am Wahlschieder Teufelsberg nicht mehr heißen, wo der Ski-Club Heusweiler seit 1972 eine Ski-Lift-Anlage betrieben hatte. "Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, dass der Ski-Lift stillgelegt werden soll", sagte Sabine Leinenbach, die Vorsitzende des Ski-Clubs Heusweiler, auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung

Heusweiler/Wahlschied. "Ski und Rodel gut" wird es am Wahlschieder Teufelsberg nicht mehr heißen, wo der Ski-Club Heusweiler seit 1972 eine Ski-Lift-Anlage betrieben hatte. "Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, dass der Ski-Lift stillgelegt werden soll", sagte Sabine Leinenbach, die Vorsitzende des Ski-Clubs Heusweiler, auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung.

Der Wahlschieder Teufelsberg mit seiner Ski-Liftanlage war immer etwas Besonderes. In unserer Region war sie die Einzige ihrer Art. Im ganzen Saarland gibt es nur noch einen zweiten Ski-Lift, am Petersberg in Nonnweiler. Der 1969 gegründete Ski-Club Heusweiler baute die Anlage in Wahlschied mit Skihütte 1972. Sie besteht aus einem Schlepplift, der von einem Dieselaggregat betrieben wird und für den Transport von 30 Personen pro Stunde ausgelegt ist.

Die Leute wurden vom Lifthäuschen im Tal zu der Skihütte auf dem Gipfel gezogen und konnten dann mit Skier, mit Snowboard oder mit dem Schlitten die 300 Meter lange Piste mit einem Höhenunterschied von 50 Metern hinunter rasen. In der Skihütte konnte man sich aufwärmen, und heiße Getränke gab es auch. Auch im Sommer wurde die Anlage genutzt, wenn auf Gras trainiert wurde oder die saarländischen Gras-Ski-Meisterschaften ausgetragen wurden.

Ermöglicht wurde der Bau der Anlage durch die Vereinsmitglieder, die dem Club zinslose Darlehen in unterschiedlicher Höhe gewährt hatten. Die Rückzahlung der Darlehen erfolgte über Freikarten für die Liftbenutzung.

Regressforderungen muss der Ski-Club allerdings jetzt nicht fürchten: "Wir haben alle noch lebenden Mitbegründer der Anlage über unser Vorhaben informiert. Sie haben zugestimmt", so Sabine Leinenbach. Zu den Gründen der Stilllegung sagte sie: "Wir sind vom Gesamtpaket des demografischen Wandels getroffen." Will heißen: die Mitgliederzahl ist auf 120 gesunken, und es gibt immer weniger Leute, die bereit sind, am Wochenende Arbeitseinsätze zu schieben.

Und gearbeitet wurde viel am Teufelsberg: "Wir müssen den Hang mähen, die Spur ständig frei schneiden", schildert Sabine Leinenbach. Dazu kommt der Personaleinsatz beim Betrieb des Ski-Liftes, wofür man mindestens sieben oder acht Leute braucht, die im Tal und auf dem Gipfel aufpassen und die die Hütte bewirten. "Heute ist fast jeder berufstätig und hat am Wochenende für so etwas keine Zeit", bedauert Sabine Leinenbach.

Weitere Gründe für die Stilllegung sind die Kosten: "Wir zahlen jährlich 800 Euro Fixkosten. Dazu kommen Kosten für den Tüv, für Instandsetzungen und für Versicherungen. Wenn man dann alle drei Jahre mal Schnee hat, ist das nicht mehr rentabel", schildert Kassenwart Harald Müller.

Wie geht es mit der Anlage jetzt weiter? Dazu Sabine Leinenbach: "Es gibt in der Pfalz einen Verein, der eine ähnliche Anlage hat und sich für unseren Lift interessiert. Es werden Gespräche darüber geführt. Wenn die nichts bringen, rufen wir den Schrotthändler an und lassen die Anlage abbauen."

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