Gymnasiallehrerverband kommentiert Ergebnis „Kein schlagartiges Ende der Diskussion um G9“

Saarbrücken · Die Gymnasiallehrer fürchten, dass es bei Beschwichtigungen der Politik bleibt. Die CDU warnt vor neuen Strukturdebatten.

() Die Vertretung der Gymnasiallehrer, der Saarländische Philologenverband (SPhV), sieht den Ausgang des G9-Volksbegehrens als „Beleg für die hervorragende Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer an saarländischen Gymnasien, die im achtjährigen Bildungsgang ein qualitativ überzeugendes Bildungsangebot entwickelt haben“. SPhV-Chef Marcus Hahn erklärte gestern weiter, dass man anerkennen müsse, dass die überwältigende Mehrheit der Saarländer offenbar die G9-Frage nicht als das wichtigste Problem der Bildungspolitik ansehe. Dies sei angesichts der Brandbriefe aus Gemeinschaftsschulen auch nachvollziehbar, sagte Hahn.

Aus der Brandbrief-Debatte könne die Bildungspolitik im Saarland viel lernen. Es sei notwendig, dass die Politik die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Schulformen ernst nehme und diesen Bedürfnissen „mit solider und an der Realität orientierter Führung“ begegne. Eine erste Chance dafür biete sich bei der Reform der Oberstufe.

An ein schlagartiges Ende der Diskussion über G9 glaubt der Philologenverband nicht. Es werde sich aber außer beschwichtigenden Worten der Politik, die die von dem Ergebnis Enttäuschten auffangen sollten, in der Praxis wenig tun.

Die CDU-Landfraktion erklärte, man wolle das Ergebnis des Volksbegehrens analysieren. „Offenbar sieht die saarländische Bevölkerung keinen Anlass für eine neue Strukturdebatte. Wir werden uns weiter für den Schulfrieden einsetzen, die Qualität des Unterrichts steht für uns im Vordergrund“, sagte der bildungspolitische Sprecher Frank Wagner. An einzelnen Schulstandorten die Varianten G8 und G9 anzubieten, sehe seine Fraktion sehr kritisch.

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