Karlsbrunner wollen um den Erhalt ihrer Turnhalle kämpfen

Karlsbrunn · Die Bürgerinitiative Lebenswertes Karlsbrunn hatte zur Bürgerversammlung eingeladen – und viele Karlsbrunner kamen. Sie diskutierten am Mittwochabend (wie bereits gemeldet) über die Zukunft der Turnhalle im Ort.

Ob Ortsrat, Bürgerinitiative oder Vereine: Beim Kampf gegen die mögliche Schließung ihrer sanierungsbedürftigen Turnhalle ziehen die Karlsbrunner an einem Strang. Während einer gut besuchten Bürgerversammlung bekam Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) am Mittwochabend eine Liste mit 651 Unterstützerunterschriften überreicht. Die Bürgerinitiative (BI)Lebenswertes Karlsbrunn hatte zu der Veranstaltung eingeladen. BI-Vorsitzender Albrecht Wagner betonte, die Halle werde regelmäßig von sieben Vereinen genutzt.

Die Vereinsvertreter und Bürger, die das Wort ergriffen, waren sich einig: Sie glauben, dass es im Ort keinen adäquaten Ersatz gibt. Deshalb müsse die Halle erhalten bleiben. Beim Ausweichen in andere Gemeindebezirke drohe das Auseinanderfallen der Vereine. Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) fürchtet bei der Schließung ein Ausbluten des Dorfes. Da die Rudolf-Voltz-Halle offiziell nur fürs Turnen zugelassen ist, spielen die Volleyballer jetzt in der Schulturnhalle St. Nikolaus. Einige Leute, war zu hören, seien bereits abgesprungen.

Die Diskussion zeigte auch: Die Karlsbrunner Bürger sind verärgert, dass man sich nicht früher um die Behebung der Schäden gekümmert hat. Hätte die Verwaltung rechtzeitig gehandelt, so der Tenor, wäre man jetzt nicht derart in Bedrängnis. Bereits 2006, berichtete Bürgermeister Dreistadt, seien bei einer Überprüfung Mängel festgestellt worden. "Wir müssen das Problem lösen, es ist höchste Eisenbahn", erklärte er. Doch zurzeit könne er noch nicht sagen, wie es mit der Halle weitergehe. Ein Statik-Gutachten, das Sanierungsmöglichkeiten aufzeigen soll, wird nach den Sommerferien vorliegen.

Bereits heute ist klar: Das Schicksal der Halle liegt weder in den Händen des Gutachters noch in denen des Bürgermeisters - der Großrosseler Gemeinderat entscheidet über eine Sanierung. Die Bewohner des Ortes werden weiterkämpfen. "Wir Karlsbrunner wollen, können und dürfen diese Halle nicht aufgeben", sagte Albrecht Wagner.

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Auf einen BlickIn den 1930er Jahren hatte der TV Karlsbrunn die Halle in Eigenleistung gebaut. 1966 schenkte der Verein der Gemeinde das Gebäude. Das Grundproblem der Halle haben bereits mehrere Statiker festgestellt: Das Dach ist nicht im Mauerwerk verankert. Ohne Sanierung droht am Jahresende die Schließung aus Sicherheitsgründen. tan

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