Karin Kessel will ins höchste Gremium

Homburg/Speyer. Die protestantische Landeskirche der Pfalz, zu der auch die Kirchengemeinden im Saarpfalz-Kreis gehören, will nach Informationen unserer Zeitung einen Platz im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem höchsten kirchlichen Gremium

Homburg/Speyer. Die protestantische Landeskirche der Pfalz, zu der auch die Kirchengemeinden im Saarpfalz-Kreis gehören, will nach Informationen unserer Zeitung einen Platz im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem höchsten kirchlichen Gremium. Die 50-jährige Oberkirchenrätin Karin Kessel (Foto: EVKI), die bei der Landeskirche in Speyer im Landeskirchenrat als Juristin für Kirchenrecht, Finanzen und Bauangelegenheiten zuständig ist, wurde von der Präses der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, als Kandidatin dem Ratswahlausschuss vorgeschlagenen. Der Wahlvorschlag des Ratswahlausschusses umfasst insgesamt 22 Personen, davon 10 Frauen und 12 Männer. 9 Personen sind Leitende Geistliche einer Landeskirche der EKD, 10 sind Nicht-Theologen. Dem Rat der EKD, der für sechs Jahre gewählt wird, gehören 15 Mitglieder an. 14 dieser Mitglieder werden gemeinsam von Synode und Kirchenkonferenz gewählt. Die oder der Präses der Synode steht kraft ihres/seines Amtes als Mitglied des neuen Rates bereits fest. Der Rat leitet die EKD in allen Angelegenheiten, die nicht ausdrücklich anderen Organen vorbehalten sind. Insbesondere soll er für die Zusammenarbeit der kirchlichen Werke und Verbände in allen Bereichen sorgen, die evangelische Christenheit in der Öffentlichkeit vertreten und zu Fragen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens Stellung nehmen. Der neue Rat wird auf der Herbst-Synode der EKD, die vom 25. bis 29. Oktober in Ulm stattfindet, gewählt. Bereits in früheren Jahren versuchte die Pfälzische Landeskirche einen Sitz im EKD-Rat zu erlangen. Die beiden früheren Kirchenpräsidenten Eberhard Cherdron, der anfangs als Vikar in Bexbach arbeitete, und Werner Schramm aus St. Ingbert scheiterten. Dagegen gilt die Kandidatur von Karin Kessel als erfolgversprechend. Sie sorgte im Mai 1998 für ein Novum in der Landeskirche. Auf der damaligen Synode wurde sie - nach einer brillanten Vorstellungsrede - gegen zwei Gegenkandidaten gleich im ersten Wahlgang zur weltlichen Oberkirchenrätin und damit zur ersten Frau im Landeskirchenrat gewählt. Im Mai 2005 wurde sie wiedergewählt. Für die in Altrip geborene Juristin wird eine juristische Streitfrage erst interessant, "wenn es keine eindeutige Lösung gibt". In vielen Gremien ist deshalb auch ihr fachliches Wissen gefragt. Yoga und Schwimmen sind ihre Hobbys: "Da kann man Spirituelles mit Körperlichem verbinden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort