Kampfabstimmung um Kindergarten-Neubau

Großrosseln. Gleich mehrere Beschlüsse aus dem Themenfeld der Kinderbetreuung hatte der Großrosseler Gemeinderat am Donnerstagabend zu treffen. Die beiden ersten fielen einstimmig

Großrosseln. Gleich mehrere Beschlüsse aus dem Themenfeld der Kinderbetreuung hatte der Großrosseler Gemeinderat am Donnerstagabend zu treffen. Die beiden ersten fielen einstimmig. Mit dem Vertrag zwischen Kommune und der KiTa gGmbH - der Gesellschaft des Bistums Trier, die für die katholischen Kindergärten in der Region zuständig ist - konnten sich alle Ratsfraktionen anfreunden, dankten der Gemeindeverwaltung sogar unisono für ihr Verhandlungsgeschick. Drei Kindergärten bleibenAuf allgemeine Zustimmung traf auch ein Experiment, das die Gemeinde wagen will: In den Räumen des kommunalen Kindergartens Naßweiler möchte eine der Kindergarten-Mitarbeiterinnen als Tagesmutter in den Nachmittagsstunden Kinder betreuen. Als konfliktträchtig erwies sich jedoch die Frage eines Kindergarten-Neubaus. Auf längere Sicht, so führten Bürgermeister Peter Duchene und Hauptamtsleiter Axel Weiter aus, seien sich die Gemeinde, die Jugendbehörde des Regionalverbandes und das Bistum als Träger einig darüber, dass man in Großrosseln drei Standorte für Kindertagesstätten beibehalten wolle, und zwar in den Ortsteilen Großrosseln, Naßweiler und Dorf im Warndt - wobei Letzterer Zuwachs an Kindern erhalten werde, wenn die Kirche, wie geplant, ihren Emmersweiler Standort schließe. In Naßweiler wie auch in Dorf im Warndt seien neue Gebäude nötig; beide müssten aus Zuschuss-Gründen bis 2014 fertig sein. Die Frage sei aber, wo man beginne. Duchene plädierte für einen Start in Naßweiler. Denn dort sei die Planung bereits vorangeschritten und die Finanzierung geklärt. Außerdem verursache die derzeitige provisorische Container-Lösung hohe Mietkosten, die es schnellstmöglich einzusparen gelte. Fred Schuler, Vorsitzender der CDU-Fraktion, und SPD-Fraktionschef Jörg Dreistadt schlugen in dieselbe Kerbe. Anke Walle von den Freien Wählern (FWG) hielt jedoch dagegen: Enorme Baumängel des Kindergartens Dorf im Warndt und die dortige hohe Kinderzahl sprächen dafür, dem Warndtdorf Priorität zu geben. "Was tut die Gemeinde", fragte ihr Fraktionskollege Ralf Hektor, "wenn der Kindergarten Dorf im Warndt kurzfristig geschlossen werden muss?" Norbert Wagner von den Linken schloss sich den Argumenten der FWG an. Nach scharfen Wortwechseln wurde abgestimmt: 16 Ratsmitglieder votierten für den Neubau-Start in Naßweiler, sieben dagegen. Keine BürgerbeteiligungSchroffe Töne auch bei einer Anfrage: Die FWG wollte von Duchene wissen, wer den Standort des Großrosseler Multifunktionsfeldes ausgewählt habe und wie. Anwohner hatten sich massiv beschwert über das Feld, und das Verwaltungsgericht hatte jüngst dessen Abriss verfügt (wir berichteten). Bürgerbeteiligung, so stellte Hektor am Schluss fest, habe es vor dem Bau nicht gegeben - obwohl dies im Rat behauptet worden sei.

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