Kaiserwetter für Bruder Konrad

Utweiler. Kaiserwetter begleitete die Bruder Konrad-Prozession am Pfingstmontag. Der traditionelle Ritt von Medelsheim über Peppenkum und Riesweiler ins 65-Seelen-Dorf Utweiler hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren

 Bei strahlendem Sommerwetter fand der Bruder-Konrad-Ritt in der Parr statt. Foto: Degott

Bei strahlendem Sommerwetter fand der Bruder-Konrad-Ritt in der Parr statt. Foto: Degott

Utweiler. Kaiserwetter begleitete die Bruder Konrad-Prozession am Pfingstmontag. Der traditionelle Ritt von Medelsheim über Peppenkum und Riesweiler ins 65-Seelen-Dorf Utweiler hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Die neunjährige Sabrina Reitnauer mit ihrem 34-jährigen Shetland-Pony Jessy und ihre Mutter Karin, die den Vollblüter-Wallach Zabo ritt, war mit 73 weiteren Reitern ebenso dabei wie 160 Traktoren und Zugmaschinen mit ihren Fahrern, die die Strecke durch die malerische Parr absolvierten.

Früh morgens herrschte schon emsiges Treiben in Medelsheim. Dominik Weber aus Habkirchen legte an seinen Fendt Farmer letzte Hand an. Schon seit sieben Jahren ist er mit der Familie dabei. Auf fast 50 Jahre bringt es der Reinheimer Manfred Rauch. "Seit ich den Fendt-Geräteträger im Februar 1961 gekauft habe, bin ich jedes Jahr hier". Auch die beiden Enkelkinder Julian (4) und Paula (6) mit Mutter Anja Jacob durften durch das Spalier der zahlreichen Zaungäste an der Strecke fahren, wurden von Pater Piotr vom Minoritenkloster Blieskastel sowie dem Ortsgeistlichen Günter Broy mit Weihwasser und der Bruder Konrad-Reliquie am Ziel in der Utweiler Dorfmitte gesegnet.

Angelika Wohlgemuth, Egon und Thomas Meyer sowie Petra Korter stießen in ihrem Wagen hinter dem Ferguson-Traktor schnell noch mit Sekt an, bevor es auf der St.-Martin-Straße los ging und der Zug zu Ehren des Heiligen Konrad von Parzham sich in Bewegung setzte. Neben Familien, Freundeskreisen waren auch Vereine vertreten.

Markus Engel aus Ensheim steuerte mit dem Lanz Bulldog aus dem Jahr 1936 eines der ältesten Fahrzeuge. Er war mit 18 Kameraden und zwölf Traktoren von der Interessengemeinschaft für Landmaschinen (IGL) aus Ensheim gekommen. Die Veteranen-Fahrzeuge Bliestal mit ihrem Führungstrio Horst-Peter Anna, Oliver Konz und Pirmin Rauch hatten sechs Traktoren und 25 Personen im Zug. Angeführt wurde er vom Reiterpaar Barbara Thörner aus Bliesmengen-Bolchen und Jakob Frenzel aus Oberwürzbach, die auf ihren Wallachen Climt und Cash das Kreuz zum Gottesdienst unter freiem Himmel brachten.

Musikalisch umrahmten die St. Martin Singers mit ihrer Leiterin Claudia Nierschl die Liturgiefeier, zauberten Gospel- und Spiritual-Atmosphäre, sangen beispielsweise Glorify Jesus oder auch My life is in your hands. Pater Piotr, der erstmals dabei war, sprach in der Predigt von der unendlichen Weisheit Gottes, und dass man mit Bildern und Vergleichen aus dieser Welt den Menschen den Glauben nahe bringen solle. Jeder solle sich darüber bewusst werden, dass alles wunderbare Schaffen mit Gottes Segen vollbracht werde, dass Gott den Menschen an die Hand nehme und mit ihm durch die Welt gehe.

Nach der religiösen Feier, an der viele Gläubige teilnahmen, wurde im von der Feuerwehr bewirtschafteten Festzelt und dem Freigelände gefeiert.

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