Justiz-Mühle braucht mehr Wind

Es begann im August 2003 mit einem Test: Erstmals war ein Ordnungsdienst, bestehend aus zwei Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes, in Püttlingen eingesetzt worden. Die Ratsmehrheit wertete den Test als Erfolg und stellte - für das Jahr 2004 - erstmals 80 000 Euro für einen Ordnungsdienst in den Haushalt ein

Es begann im August 2003 mit einem Test: Erstmals war ein Ordnungsdienst, bestehend aus zwei Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes, in Püttlingen eingesetzt worden. Die Ratsmehrheit wertete den Test als Erfolg und stellte - für das Jahr 2004 - erstmals 80 000 Euro für einen Ordnungsdienst in den Haushalt ein. Doch offenbar hatte sich dadurch das "Sicherheitsgefühl" der Bürger nicht wirklich verbessert - sonst wäre jetzt das Aufstocken des Ordnungsdienstes nicht notwendig geworden. Einer der (vielen) Gründe, warum er überhaupt erst notwendig wurde, zeigte sich am Dienstag. Da wurde vor dem Amtsgericht wegen Landfriedensbruch gegen zwei Randalierer aus der selbst ernannten "Püttlinger Bahnhofscrew" verhandelt, die maßgeblich an der Püttlinger Krawallnacht vom 11. April 2008 beteiligt gewesen sein sollen. Die Verhandlung fand also über ein Jahr nach der Tat statt. Das ist, mit Verlaub, fast lächerlich. Zeugen können sich nicht mehr erinnern, Tätern wird die Chance gegeben, sich in den weiteren Verhandlungen lachend herauszuwinden. Vor allem aber: Es kommt nicht so sehr auf die Art der Strafe an, sondern darauf, dass sie schnell erfolgt, sonst wird es keinen "Lerneffekt" geben - zumal bei jugendlichen Tätern.

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