Jury hat schon oft ein gutes Händchen bewiesen

Saarbrücken. Anerkennung tut gut. Besonders dann, wenn man seine Zeit und Energie einer Beschäftigung widmet, die - rein wirtschaftlich betrachtet - wenig Ertrag verspricht

Saarbrücken. Anerkennung tut gut. Besonders dann, wenn man seine Zeit und Energie einer Beschäftigung widmet, die - rein wirtschaftlich betrachtet - wenig Ertrag verspricht. 4000 Euro, eine Urkunde und viel Lob für ihre künstlerische Arbeit erhielten die Malerin Juliana Hümpfner, der Fotograf André Mailänder und der durch seine Galeristin Ingeborg Besch vertretene Bühnenbildner Ingo Bracke am Mittwoch im Rathausfestsaal. Dort vergab Oberbürgermeisterin Charlotte Britz bei einem Festakt die Förderstipendien 2008 für Nachwuchskünstler der Landeshauptstadt Saarbrücken. "Wir wissen, wie wertvoll Ihre Arbeit für unsere Stadt ist", sagte Charlotte Britz. Dem Stadtrat sei die Förderung der Kultur ein wichtiges Anliegen, so die Oberbürgermeisterin. Je ein Mitglied der Stadtratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP bildeten die Jury, die darüber entschied, welche der insgesamt 26 Bewerber rückwirkend für 2008 ein Förderstipendium erhielten. "Ingo Bracke sucht nach Wahrheiten hinter und in der Wirklichkeit", sagte Jurymitglied Astrid Hub in ihrer Laudatio für Bracke. Als Bühnenbildner, Lichtkünstler, Maler und Zeichner sei Bracke ungewöhnlich vielseitig und bringe sich - etwa durch Projekte mit der freien Szene - aktiv in das kulturelle Leben der Stadt ein. Tina Schöpfer (Grüne) hob in ihrer Lobesrede für Juliana Hümpfner die Fähigkeit der Bildenden Künstlerin hervor, reale Vorlagen in "ausdrucksstarke Bildwirklichkeiten zu transformieren". Dadurch gelinge es Hümpfner, beim Betrachter ihrer Werke Gefühle und Erinnerungen zu wecken. Über André Mailänders fotografische Kunst sagte Katja Kruse (SPD): "Seine Fotografien haben nichts Marktschreierisches, Lautes, sondern sind leise, deutlich und kritisch". Bei Mailänder sei "nichts geschönt oder in Szene gesetzt". Dass diese Natürlichkeit etwas durchaus "Irritierendes" an sich haben kann, verdeutlichte Kruse an den Wohnzimmeraufnahmen, die André Mailänder vor einigen Jahren für das Nauwieser-Viertel-Magazin "Viertel vor" gemacht hat. Kulturdezernent Erik Schrader lobte die "Potenz und Schaffenskraft" der drei Stipendiaten und erinnerte daran, dass die Jury in der Vergangenheit oftmals ein gutes Händchen bewiesen habe. Sozusagen als lebender Beweis trat Bernd Thewes während des Festaktes mit zwei seiner Werke auf. Als Komponist und Interpret Neuer Musik ist Thewes weit über die Grenzen des Saarlandes und Deutschlands hinaus bekannt. 1995 hatte er als Nachwuchskünstler ein Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken erhalten. rae

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