Jonathan Ernst arbeitet am „großen Ton“

Fechingen · Wir stellen Preisträger des Landeswettbewerbes „Jugend Musiziert“ aus dem Regionalverband Saarbrücken vor. Heute: Jonathan Ernst, der sich im Duo (am Klavier Simon Capriotti) mit der Trompete den Platz eins erspielte.

 Jonathan Ernst will Trompeten-Profi werden. Foto: Astrid Karger

Jonathan Ernst will Trompeten-Profi werden. Foto: Astrid Karger

Foto: Astrid Karger

Die Jugend mag es aufregend, liebt die Abwechslung. Und so hat auch Jonathan Ernst, erster Preis im Landeswettbewerb "Jugend musiziert", eine besondere Schwäche für die Musik der Romantik, "erst ruhig, dann dramatisch und das im schnellen Wechsel". Ein Barockstück dagegen habe oft durch das ganze Stück die gleiche festliche Stimmung. Er ist mittlerweile 15, spielt Trompete und Schlagzeug und ist nicht zum ersten Mal dabei. Dieses Jahr trat er mit Simon Capriotti (Klavier) in der Duowertung an. Mit Thorwald Hansen (1847-1915) und Harald Genzmer (1909-2007) haben sie nichts richtig Altes gespielt. Die Jury lobte das gute Zusammenspiel und hatte auch sonst nichts zu beanstanden.

Musikalisch und technisch habe sich Jonathan sehr weiterentwickelt, meint Vater Matthias Ernst, der am Schloss-Gymnasium diverse Formationen leitet. Die Schlossschüler haben viele Möglichkeiten, miteinander Musik zu machen. Jonathan spielt Schlagzeug in der Big Band und Trompete in der Musicalband. Er nimmt weiterhin Unterricht bei Joachim Schröder, Trompeter bei der Deutschen Radio Philharmonie. Jonathan kann auf diesem Wege auch vom didaktischen Ansatz des Trompeters und Dozenten Tobias Füller profitieren, der als eine Art "Musikphysiologe" Körper und Klang, Atem, Muskeln, Stimme und Trompetenton besonders gut zusammenbringen kann. Jonathan übt so zum Beispiel zu singen, während er bläst. "Wenn man beim Singen gut zwischen Kopf- und Bruststimme wechseln kann, gelingt es auch beim Trompetenspiel gut, von der oberen in die untere Lage zu wechseln." So erreicht man mit den Jahren unter anderem einen "großen Ton", einen, der ohne einfach laut zu sein, einen großen Raum füllen kann. Jonathan äußert den Wunsch, Berufsmusiker zu werden, in einem Orchester. Eine Mahlersinfonie zu spielen wäre besonders schön, da haben die Bläser viel und Interessantes zu tun.

An der Musikhochschule wird er demnächst ausloten, ob er als "Jungstudent" einen weiteren Schritt in Richtung Profikarriere machen kann. Im Elternhaus in Fechingen gibt es einen Proberaum. Mit dem Schlagzeug tobt er sich auch in Rock und Jazz aus, ist vielen Musikrichtungen gegenüber aufgeschlossen: "Ich höre Rock, Klassik, Jazz, HipHop, Rap, alles mögliche."

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