Saarbrücken. Da freut sich die Saarbrücker Frauenbeauftragte Petra Messinger (Foto: Maurer): Nach den Kommunalwahlen ist der Frauenanteil im Saarbrücker Stadtrat um fünf Prozentpunkte auf nun 38 Prozent gestiegen. Nun sind 24 der 63 Stadtratsmitglieder Frauen, in der vorherigen Wahlperiode waren es 21. Messinger: "Mit diesem Ergebnis kann sich Saarbrücken sehen lassen. In vielen deutschen Städten ist der Frauenanteil niedriger." Der Frauenanteil innerhalb einzelner Fraktionen fällt nach ihren Angaben unterschiedlich hoch aus: Bei der Linken beträgt er 45,5 Prozent, bei der SPD 44,4 Prozent, bei den Grünen 42,8 Prozent, bei FDP und CDU 33,3 Prozent beziehungsweise 27,7 Prozent.Die bundesweite Kampagne "FrauenMachtKommune" beklagt, dass noch immer zu wenige Frauen in der regionalen Politik vertreten seien. Bundesweit hätten Frauen etwa ein Viertel der insgesamt knapp 23 300 Sitze inne. Außerdem sinke der Frauenanteil, je wichtiger die Ämter sind. So gäbe es etwa nur rund fünf Prozent Oberbürgermeisterinnen oder Landrätinnen. Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) hat in einer Untersuchung herausgefunden, dass 40 Prozent der befragten Kommunalpolitikerinnen über bürokratische Strukturen und rund ein Fünftel über den hohen Zeitbedarf klagen. Vor allem von Frauen, die das kommunalpolitische Ehrenamt mit Beruf und Familie verbinden, würde ein hohes Maß an Zeitmanagement, Organisationstalent, Belastbarkeit und Stressresistenz verlangt. Über die Hälfte beklage Endlosdiskussionen und unkooperative Arbeitsweisen. Knapp ein Viertel wünsche sich mehr Unterstützung durch ihre Parteien. red