Jeder Widerstand war wieder einmal zwecklos
Seit gestern haben die närrischen Karnevalsgesellschaften die Macht in der Stadt Bexbach übernommen. Hier zeigten wieder einmal die Narren dem Bürgermeister, wer an Fastnacht die Regentschaft und das Sagen in Bexbach hat - zumindest bis Aschermittwoch
Seit gestern haben die närrischen Karnevalsgesellschaften die Macht in der Stadt Bexbach übernommen. Hier zeigten wieder einmal die Narren dem Bürgermeister, wer an Fastnacht die Regentschaft und das Sagen in Bexbach hat - zumindest bis Aschermittwoch. Beim traditionellen Rathaussturm, der mit Umzug und närrischem Jahrmarkt zu den Höhepunkten der Bexbacher Fastnacht gehört, hatten die Angreifer mit dem kleinen, mit Besen bewaffneten Häuflein an tapferen Verteidigern um Bürgermeister Thomas Leis kein Erbarmen und stürmten dessen Burg.Tatkräftig mit dabei waren die Karnevalsgesellschaft "Die Blätsch", der Karnevalsverein "Mer gehn metsamme" (MGM) Oberbexbach sowie die "Dachkater" aus Frankenholz. Zuvor hatten die nur halbherzig aufgenommenen Verhandlungen zwischen den Angreifern und den Verteidigern über die Rathauserstürmung auf neutralem Boden, dem Aloys-Nesseler-Platz, zu keinem Ergebnis geführt. Aus diesem Grund war der vom Fanfarenzug der DJK Bexbach angeführte Marsch zum Machtzentrum des erst seit wenigen Monaten amtierenden Bürgermeisters und der unausweichliche Kampf um den von den Narren heiß ersehnten Rathausschlüssel nur die logische Folge.
Am Rathaus war die närrische Bevölkerung - unter ihnen eine Gruppe aus der Bexbacher Partnerstadt Pornichet in gelben Regenjacken - durch die Lieder der Betschbacher Buwe schon in kämpferischer Stimmung. Schlachtgesänge der drei beteiligten Karnevalsvereine sowie die verbal ausgetragene Auseinandersetzung zwischen dem Chef des Rathauses, König Thomas I. im grün-gelben Gewand und mit Krone auf dem Kopf, und dem Bexbacher Prinzenpaar Kevin I. von Schuss und Tor und Ihrer Lieblichkeit Prinzessin Ramona I. bestimmten auf dem Vorplatz des Verwaltungsgebäudes zunächst das Geschehen. Dabei schenkten sich Prinz Kevin und der Ritter von Beckensbach in ihrem Rededuell nichts. Der Tyrann und seine Vasallen säßen im Schlafhaus und hätten wacklige Knie und die Hosen voll, provozierte Kevin I. und forderte sie auf, angesichts der bis an die Zähne bewaffneten Übermacht das Tor zu öffnen, um sie aus der Stadt zu jagen. "Wer blökt denn hier wie ein Schaf und weckt mich auf aus dem Mittagsschlaf", reimte Leis und bezeichnete den Angreifer als "Witzfigur", welcher sich nur eine blutige Nase holen werde.
Doch alle Bemühungen von Bürgermeister Leis und seinen treuen Gesellen halfen nichts. Die Angreifer stürmten gnadenlos das Bexbacher Rathaus, überwältigten die überforderten Verteidiger und entrissen ihnen den Schlüssel. "Wir haben die Folterknechte samt ihrem Boss vertrieben und trotz angeblich leerer Kassen im Heringsfass eine Kasse voll mit Dukaten gefunden", freute sich Prinzessin Ramona und versprach dem Volke Steuerfreiheit.
Auf einen Blick
Der Rathaussturm in Bexbach wurde von der Stadt Bexbach sowie den drei Karnevalsvereinen "Die Blätsch" Bexbach, "Mehr gehn metsamme" (MGM) Oberbexbach sowie den "Dachkatern" Frankenholz durchgeführt. Angeführt wurden die Angreifer vom Prinzenpaar der Blätsch, Prinz Kevin I. von Schuss und Tor und Ihrer Lieblichkeit Prinzessin Ramona I. Für die musikalische Umrahmung im Zug sorgten der Fanfarenzug der DJK Bexbach sowie vor dem Rathaus die "Betschbacher Buwe". Im Anschluss zogen alle Beteiligten zur Versöhnungsfeier in die Höcherberg-Hallen. re