Jeder Füller will Geschichten erzählen

Saarbrücken. Was für eine Geschichte wird dieser schwere, schwarze Füller wohl schreiben? Ganz klar: einen Krimi! Wenn Klaus-Peter Wolf Kinder zum Geschichten erfinden ermutigen will, zückt er seinen Füller und macht den Kindern klar: "Auch Eure Füller haben eine Geschichte und wollen sie Euch erzählen

 Sie haben Spaß an der Arbeit mit Kindern und wollen ihnen Mut machen, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Bettina Göschl und Klaus Peter Wolf sind noch bis Donnerstag in saarländischen Schulen unterwegs. Foto: Iris Maurer

Sie haben Spaß an der Arbeit mit Kindern und wollen ihnen Mut machen, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Bettina Göschl und Klaus Peter Wolf sind noch bis Donnerstag in saarländischen Schulen unterwegs. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Was für eine Geschichte wird dieser schwere, schwarze Füller wohl schreiben? Ganz klar: einen Krimi! Wenn Klaus-Peter Wolf Kinder zum Geschichten erfinden ermutigen will, zückt er seinen Füller und macht den Kindern klar: "Auch Eure Füller haben eine Geschichte und wollen sie Euch erzählen." "Das nimmt den Kindern die Hemmungen", weiß Klaus-Peter Wolf, der selbst schon in jungen Jahren mit dem Schreiben begann.

14 Jahre alt war er, als die Saarbrücker Zeitung auf der Kulturseite eine seiner Kurzgeschichten abdruckte. Inzwischen hat Wolf, der an der Nordsee zu Hause ist, unzählige Preise und Auszeichnungen erhalten, schreibt Krimis, Kinderbücher sowie Drehbücher für den Tatort und Kult-Kindersendungen wie Löwenzahn. Zur Zeit ist Klaus-Peter Wolf auf Einladung des Friedrich-Bödecker-Kreises Saarland an saarländischen Schulen auf Lesetournee unterwegs.

Auch seine Lebensgefährtin, die Kinderbuchautorin und Kinderliedermacherin Bettina Göschl, wurde im Rahmen der Lesekampagne "Lesen schafft Wissen!" vom Friedrich-Bödecker-Kreis eingeladen und nimmt saarländische Schüler bei Lesungen und Workshops mit auf eine Reise ins Land der Fantasie. Begleitet wird Bettina Göschl dabei von ihrer Gitarre "Gitti", die in Piratenmanier eine Augenklappe trägt und je nach Stimmung traurige oder fröhliche Lieder spielt.

"Auf die Idee, aus der Gitarre eine Figur zu machen, hat mich vor Jahren ein Schüler gebracht", erzählt Göschl, die den Kontakt zu Kindern auch für ihre Arbeit sehr wichtig findet. "Piraten-Jenny und Käpt'n Rotbart", "Hexe Hexefix" und "Ommo, der kleine Bär" heißen einige der Figuren, die in Bettina Göschls Liedern Geschichten zum Mitmachen und Mitsingen erzählen. Die Kleinen dürfen bei Verben wie "fauchen" oder "klettern" die entsprechenden Geräusche oder Bewegungen machen, die Größeren lässt sie selbst Reime und Melodien entwickeln.

Um zu zeigen, wie ein Lied aus dem Kopf des Erfinders auf eine CD kommt, hat Göschl jetzt erstmals auch ein Aufnahmegerät, ein Mikrofon und einen CD-Brenner mit im Gepäck. "Das ist auch für mich ein Experiment", sagt Göschl lachend.

Ebenso wie sie präsentiert auch Klaus-Peter Wolf sich den Kindern nicht als unnahbarer Künstler, sondern als ganz normaler Mensch, der Geschichten schreibt und dabei natürlich auch Fehler macht. "Ich zeige den Kindern meine Korrekturen, erzähle ihnen, dass es Lektoren gibt, die die Manuskripte von Autoren korrigieren", sagt Wolf. So weiche bei den Schülern die Angst, etwas falsch zu machen, und es entstehe Freiraum für die eigene Kreativität. "Ganz oft kommt es vor, dass Kinder, die glauben, nicht schreiben zu können, Mut fassen und für ihre Geschichten von den anderen Applaus bekommen." Dann kann Klaus-Peter Wolf seinen Füller mit einem zufriedenen Lächeln wieder in der Hemdentasche verschwinden lassen.

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 Sie haben Spaß an der Arbeit mit Kindern und wollen ihnen Mut machen, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Bettina Göschl und Klaus Peter Wolf sind noch bis Donnerstag in saarländischen Schulen unterwegs. Foto: Iris Maurer

Sie haben Spaß an der Arbeit mit Kindern und wollen ihnen Mut machen, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Bettina Göschl und Klaus Peter Wolf sind noch bis Donnerstag in saarländischen Schulen unterwegs. Foto: Iris Maurer

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