Jede Woche ein Toter auf Saar-Straßen

Eppelborn. Die Zahl der Verkehrsopfer steigt laut Allgemeinem Deutschen Automobilclub (ADAC) erstmals wieder: Fast jede Woche stirbt ein Mensch auf den Straßen des Saarlands. Tag für Tag werden Dutzende bei Verkehrsunfällen verletzt. Ein besonderer Unfallschwerpunkt sind die Landstraßen, wie das ADAC-Verkehrsforum gestern in Eppelborn veranschaulichte

 Die Zahl der Verkehrstoten ist in diesem Jahr erstmals wieder gestiegen. Oft ist überhöhtes Tempo der Grund. Foto: Rup

Die Zahl der Verkehrstoten ist in diesem Jahr erstmals wieder gestiegen. Oft ist überhöhtes Tempo der Grund. Foto: Rup

Eppelborn. Die Zahl der Verkehrsopfer steigt laut Allgemeinem Deutschen Automobilclub (ADAC) erstmals wieder: Fast jede Woche stirbt ein Mensch auf den Straßen des Saarlands. Tag für Tag werden Dutzende bei Verkehrsunfällen verletzt. Ein besonderer Unfallschwerpunkt sind die Landstraßen, wie das ADAC-Verkehrsforum gestern in Eppelborn veranschaulichte. Fast jeder zweite Verkehrstote und jeder dritte Schwerverletzte gehen auf das Konto von Unfällen auf Außerortsstraßen."Das Thema beschäftigt den ADAC schon seit langem und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir hier einen besonderen Schwerpunkt für die Verkehrssicherheit legen wollen", sagte ADAC-Verkehrsvorstand Klaus Hardt. Er präsentierte einen Katalog mit Forderungen, der von besseren Fahrbahnmarkierungen bis zu mehr baulicher Sicherheit und zusätzlichen Schutzplanken an Gefahrenstellen reicht.

"Killer Nummer eins auf Landstraßen ist aber eindeutig überhöhte Geschwindigkeit", warnte Bernd Brutscher vom Landespolizeipräsidium. Nächsthäufigste der 90 registrierten Unfallursachen sind Fehler beim Überholen und Alkohol am Steuer. Dauerbaustellen, Fußgänger auf der Fahrbahn, Rückwärtsfahrer oder schlechte Sicht und Behinderungen durch parkende Autos auf Landstraßen sind ebenfalls Ursachen, spielen aber laut Brutscher eine untergeordnete Rolle.

Als besonders unfallträchtige Außerortsstraßen im Saarland gelten derzeit die L 157 Losheim-Bachem, die L 105 Saarbrücken-Kleinblittersdorf und die L 151 Siersburg. "Sobald wir eine Unfallhäufung auf einer Landstraße erkannt haben, müssen wir Sofortmaßnahmen ergreifen", sagte Verkehrsplaner Mario Kindel vom Landesbetrieb für Straßenbau. Verkehrskreisel, Ampelanlagen, neue Markierungen - "oft reichen diese Maßnahmen aus".

Die Teilnehmer diskutierten auch den abgebrochenen Testversuch auf der Strecke bei Niedaltdorf in Richtung Bouzonville/Frankreich, wo Leitpfosten wegfallen sollten. Reflektierende Markierungen statt Leitpfosten einzusetzen, müsse jedoch dennoch im Auge behalten werden, meinte ein Sprecher der Straßenbaubehörde. "Uns ist kein Fall bekannt, in dem ein fehlender Leitpfosten Unfallursache gewesen wäre. Es war aber auch zu keiner Zeit daran gedacht, alle Leitpfosten im Saarland abzubauen". ulo

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