Jede Menge Wissenswertes über Bienen aus berufenem Munde

Völklingen. Nach vielen Hiobsbotschaften von geschwächten Bienenvölkern oder gar vom vermehrten Tod der Insekten fragt sich so mancher: Stehen Honigbienen etwa bereits auf der Roten Liste? Und, übertragen formuliert, dadurch auch die Imker? Antworten und Diskussionsansätze in Bezug auf diese Fragen gibt es an diesem Wochenende in Völklingen von Gerhard Liebig

Völklingen. Nach vielen Hiobsbotschaften von geschwächten Bienenvölkern oder gar vom vermehrten Tod der Insekten fragt sich so mancher: Stehen Honigbienen etwa bereits auf der Roten Liste? Und, übertragen formuliert, dadurch auch die Imker? Antworten und Diskussionsansätze in Bezug auf diese Fragen gibt es an diesem Wochenende in Völklingen von Gerhard Liebig. Der Mann muss es wissen, denn er ist Fachwissenschaftler der Landesanstalt für Bienenkunde der Uni Hohenheim bei Stuttgart. Am Samstag referiert er in der Mehrzweckhalle Völklingen-Heidstock zum Thema "Was Imker glauben und Bienen tun". Gefährliche Varroa-Milbe Die größte Sorge der Bienen-Fachleute ist die verheerende Varroa-Erkrankung, die unter den Tieren grassiert. Liebig, Jahrgang 1948, berichtet: "Als ich vor einem Vierteljahrhundert mit der Imkerei angefangen habe, gab es die Varroa-Milbe noch nicht. Das waren für Imker noch angenehme Zeiten." Heute macht die Milbe emsigen Bienenammen die Aufzucht gesunder Brut und ganzen Völkern das Überleben schwer. In seinem Fachvortrag auf Einladung des Bienenzuchtvereins Völklingen stellt Liebig das Varroaproblem und sein in der Praxis bewährtes Behandlungskonzept vor. Der Experte sagt: "Für eine sichere Überwinterung sind fünf Punkte entscheidend: ein starkes Volk, gesunde Brut und damit gesunde Bienen, junger Wabenbau, eine junge Königin und ausreichend Futter." Das klingt verständlich und so soll, folgt man Liebig, die Imkerei auch funktionieren: einfach. In diesem Sinne will der Hohenheimer Wissenschaftler sein Wissen denn auch weitergeben. Eine zentrale Erkenntnis des Experten lautet: "Meine Bienen sind die besten!" Dieser Satz könne von jedem Imker selbstbewusst übernommen werden. Rezepte zur Gesunderhaltung der Bienenstöcke gebe es viele, sagt er. Es gelte jedoch, die herauszufiltern, bei denen das Ziel mit möglichst wenig Aufwand erreicht wird. Wie kommen Imker an die fruchtbarsten Königinnen? Wie konzipiert man den Wabenbau? Welche Rähmchen, welche Beute nehme ich dafür? Und welche Faktoren beeinflussen den Honig-Ertrag? Auch darüber soll am Samstag gesprochen werden. Ebenso wie über die Aufstellung der Völker "zur richtigen Zeit am richtigen Ort", über die optimale Trachtnutzung und wie man den angeborenen Schwarmtrieb der Honigbiene in den Griff bekommt. Jürgen Biehl, der Vorsitzende des Bienenzuchtvereins Völklingen, bilanziert: "Mit dieser Veranstaltung wollten wir dem Bedürfnis vieler saarländischer Imker entgegenkommen, mit einem Fachmann die aktuellsten Fragen der Bienenzucht zu diskutieren. Ich denke, dass uns Gerhard Liebig viele neue nützliche Erkenntnisse über Verhaltens- und Lebensweise unserer Bienenvölker vermitteln wird."

Auf einen BlickDie Veranstaltung "Was Imker glauben und Bienen tun" in der Mehrzweckhalle Völklingen-Heidstock beginnt am Samstag, 10. Oktober, um 10 Uhr und dauert bis in den Nachmittag. Sie wendet sich an Imker und Interessierte, auch Nichtmitglieder sind willkommen. Die Teilnahme kostet fünf Euro.Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es bei Jürgen Biehl, Telefon (0 68 98) 97 47 87 oder E-Mail: bienenfarm@aol.com. et

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