Jede Menge Ideen für die Dillinger Innenstadt

Die Dillinger Innenstadt hat neue Impulse, einen neuen Anstrich nötig, findet Bau- und Umweltplaner Hugo Kern. Welche das sind, das zeigt der Entwurf des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für die Dillinger Innenstadt. Sein Büro KernPlan in Illingen wurde vor zwei Jahren von der Stadt beauftragt, den Entwurf zu erarbeiten

Die Dillinger Innenstadt hat neue Impulse, einen neuen Anstrich nötig, findet Bau- und Umweltplaner Hugo Kern. Welche das sind, das zeigt der Entwurf des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für die Dillinger Innenstadt. Sein Büro KernPlan in Illingen wurde vor zwei Jahren von der Stadt beauftragt, den Entwurf zu erarbeiten. Das Ergebnis hat er vergangene Woche in der Dillinger Stadthalle vorgestellt (wir berichteten).Er skizziert: In den 1970ern und 80ern war Dillingen Zeitgeist und im Trend, ruhte sich dann auf den Lorbeeren aus. Doch in den 90er Jahren zogen andere Städte nach, und die Dillinger Innenstadt wurde überholt. Ab dem Jahr 2000 habe es zwar erste Umbaumaßnahmen und Reparaturen gegeben, doch das reiche nicht aus. "Dillinger Innenstadt braucht Alleinstellungsmerkmale", rät Kern. Etwa bei der Architektur, als Wohnstadt der Zukunft oder Einkaufsstadt. Denkbar wäre da vieles, etwa einen extra guten Service wie Einpackhilfen oder ein Bringdienst. Doch vor allem baulich müsse einiges getan werden.

Ein Fazit lautet: Die Dillinger Innenstadt hat viel Potenzial mit echten Standortvorteilen wie dem zentralen Bahnhof, dem Lokschuppen, den vielen städtischen Plätzen und dem guten Kultur- und Freizeitangebot. Doch die gilt es, mehr zu nutzen und herauszustellen. Etwa das Bahnhofsgebäude samt Umfeld. Die Anlage hätte einen "Charme wie in den 40er Jahren nach einem Bombenangriff", meinte ein Zuhörer in der vergangenen Woche. Zudem sehe man vom Bahnhof aus nicht, dass man die Innenstadt vor der Nase hat. Ein Tor zu Innenstadt ist das noch nicht. Außerdem fehle es an einem Publikumsmagnet, der Menschen in die Innenstadt zieht. Kern plädiert außerdem für längere und vor allem einheitliche Öffnungszeiten.

Er nennt in seinem Konzept konkrete Projekte in der Innenstadt, an denen es zu arbeiten gilt. Neben dem Bahnhofsumfeld und dem Lokschuppenumfeld sind es das Dillinger Kaufhaus, das ehemalige Woolworth-Gebäude, die Stummstraße als Einkaufsmeile, die Schubertstraße, das Gelände Merziger Straße/Jahnstraße, die Eingänge zur Stadt, die bessere Nutzung der Grün- und Freiflächen und das Thema Wohnen in der Zukunft, die ihm besonders am Herzen liegen.

Er versteht den Entwurf, das Konzept als eine Art Leitlinie für die Zukunft der Stadt. Kern ist sich aber bewusst: "Konsequent die Linie zu verfolgen, ist im politischen Alltag schwierig." Doch zunächst wird der Entwurf in den Ausschüssen und im Stadtrat beschlossen. Bürgermeister Franz-Josef Berg rechnet damit, dass der Stadtrat spätestens im Frühjahr das Entwicklungskonzept beschließen könnte.

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