Jazz-Nachwuchs demonstrierte Vielseitgkeit

Saarbrücken. Zur fünften Ausgabe der Reihe "Private Conversation" wurden die Matineen-Gäste im Saal der Hochschule für Musik einmal mehr mit frischen Wechselgüssen verwöhnt

Saarbrücken. Zur fünften Ausgabe der Reihe "Private Conversation" wurden die Matineen-Gäste im Saal der Hochschule für Musik einmal mehr mit frischen Wechselgüssen verwöhnt. Gegen die Klischees des traditionellen Piano-Jazz spielten gleich Sebastian Arauz (Klavier) und Martial Frenzel (Schlagzeug) an: Ihre harsche Version von "Autumn Leaves" mit bohrenden Bässen wirkte wie ein Wachmacher. Später verknüpften der forsche Frenzel und Manuel Krass (Klavier) das luftige "Girl from Ipanema" mit dem schwülen "Angel Eyes" und coolen Herbie-Hancock-Schwingungen. Spannungsreich verbanden auch Alisa Klein (Posaune, Komposition) und Felix Hubert (Kontrabass) samtigen Bläserschmelz mit tiefen Tönen, bevor Thomas Feid (brillantes Trompeten-Timbre) und Sebastian Wust (Klavier) zwischen bebopigem Swing in memoriam Dizzy Gillespie und Balladen-Melancholie à la Michel Legrand kreuzten. Mühe bereitete das Stillsitzen bei den selbstgebrauten Noten des trefflich harmonierenden Duos Hanna Rabe (Saxofon) und Matthias Kiefer (Kontrabass). Klanglandschaft, Swingendes, Rockiges: Gitarrist Jeffry Soaloon und Christoph Schnell (Schlagzeug) wollten ausdrücklich Vielseitigkeit beweisen - am heißesten brodelte es in der Funky-Küche. Nicht fehlen durfte Vokales: Denise Segschneider wurde freilich von ihrer vital gestaltenden Klavierpartnerin Kaori Namura ins Abseits gedrängt, was nicht zuletzt an der Wahl eines kniffligen Stückes lag, das eher die Schwächen denn Stärken der Sängerin hervorhob. Besser hatte es Svenja Hinzmann (Klavier: Sebastian Wust), die bei Gershwins "I loves you Porgy" wirkungsvoll zwischen jazzigem und klassischem Ansatz wechseln konnte. uhr

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