Ist Football wirklich so hart?

Saarbrücken. Auf die Frage, ob American Football wirklich ungefährlich sei, antworten Trainer, Spieler und Funktionäre des Football Zweitligisten Saarland Hurricanes ähnlich. "Football ist eine Kontaktsportart, da kriegst du immer mal was ab", macht der Pressesprecher und ehemalige Spieler der "Canes", Torsten Reif, den Anfang

Saarbrücken. Auf die Frage, ob American Football wirklich ungefährlich sei, antworten Trainer, Spieler und Funktionäre des Football Zweitligisten Saarland Hurricanes ähnlich. "Football ist eine Kontaktsportart, da kriegst du immer mal was ab", macht der Pressesprecher und ehemalige Spieler der "Canes", Torsten Reif, den Anfang. "Es ist immer eine Frage der Abstimmung, des Trainings und des Fitnesszustandes eines Spielers", sagt Reif weiter. Defensiv-Coach Franz Klein (Foto: SZ) pflichtet ihm bei. "Football mag übel aussehen, aber im Gegensatz zu Fußball rechnen die Spieler mit dem Körperkontakt. Beim Fußball gibt es sogar häufiger schwere Verletzungen als beim Football", stellt Klein fest. Und in der Tat ist ein Vergleich mit der Volkssportart Fußball durchaus angebracht. Allein die Kadergröße einer Footballmannschaft (45 Spieler) bringt es mit sich, dass sich quantitativ mehr Spieler verletzen als in einem Fußballkader (maximal 18 Spieler).Dennoch stellt diese Saison eine Ausnahme dar. "Momentan trifft es uns übel. In diesem Jahr ist die Verletztenquote schon überdurchschnittlich", gesteht Reif. Die Ursachen lassen sich nicht so einfach entschlüsseln. "Natürlich machen die Spieler im Eifer des Gefechts auch mal technische Fehler. Aber es gibt immer auch Situationen, in denen die sieben Schiedsrichter gefordert sind und durchgreifen müssen", analysiert der Pressesprecher. Die überwiegende Mehrheit der Verletzungen dieser Saison sind nämlich durch direkten Gegnerkontakt zu Stande gekommen. Der Kapitän der Defensive, Philipp Rohner, verletzte sich beispielsweise, als ihn zwei Gegenspieler während eines für ihn ungewohnten Laufs attackierten und ein Dritter auf sein rechtes Bein stürzte. Die Folge: Innenband ab, Kreuzband ab, Knorpelschaden. Für den 24-Jährigen eine neue Erfahrung: "Seit ich Football spiele, musste ich noch kein Spiel wegen einer Verletzung ausfallen lassen. Und jetzt ist die Saison für mich gelaufen", erzählt Rohner.Er hat zudem eine eigene Theorie, was die Anzahl der Verletzungen in dieser Saison betrifft: "Ich habe das Gefühl: je tiefer die Klasse, desto rüder die Tackles (Attacken der Gegner). In der GFL (Bundesliga) war das damals nicht so heftig", lässt der Linebacker durchblicken. Sein Motto "Whatever it takes" (Auf Biegen und Brechen), das am Anfang der Saison zum Slogan der ganzen Mannschaft wurde, bewahrheitet sich mit jedem Spiel.Trotz der Rückschläge spielen die Hurricanes aber bisher eine gute Runde und können die Ausfälle dank der Kadertiefe kompensieren. Ob dies auch am heutigen Samstag gelingt, wird sich zeigen. Um 17 Uhr treffen die Hurricanes im Saarbrücker Ludwigsparkstadion auf die Montabaur Fighting Farmers, die sie im Hinspiel noch mit 45:30 besiegt hatten.Die Hurricanes haben derzeit 13 Verletzte zu beklagen, von denen einige allerdings wieder trainieren können: Kwame Agyin (Achillessehnenabriss), Matthias Rollwa, Frederic Stickelmann, Oliver Duchene, Florian Behr (alle Kreuzbandriss), Thomas Zinsmeister (Kapselriss in der Schulter), Jan Thielen (Außenbandriss im linken Knie), Philipp Rohner (Innen- und Kreuzbandriss, Knorpelschaden im rechten Knie), Holger Neumann (leichter Haarriss im Nacken), Antwan Smith (Fingerbruch), Andre Häberlin (Gehirnerschütterung), Daniel Schiel (Knieverletzung noch ohne Diagnose) und George Boulware (Rippenprellung).www.saarland-hurricanes.com

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