Ist der Bankräuber von Blieskastel vermindert schuldfähig?

Saarbrücken/Blieskastel. Im Bankraub-Prozess gegen einen pensionierter Polizisten (57) sind am Freitag Plädoyers und Urteil erwartet worden. Doch das Saarbrücker Landgericht entschloss sich, die Frage der Schuldfähigkeit noch einmal eingehend zu prüfen. Eine psychiatrische Gutachterin und zwei Zeugen sollen erneut gehört werden

Saarbrücken/Blieskastel. Im Bankraub-Prozess gegen einen pensionierter Polizisten (57) sind am Freitag Plädoyers und Urteil erwartet worden. Doch das Saarbrücker Landgericht entschloss sich, die Frage der Schuldfähigkeit noch einmal eingehend zu prüfen. Eine psychiatrische Gutachterin und zwei Zeugen sollen erneut gehört werden.Der Angeklagte gab zu, im September 2010 die Sparkasse am Paradeplatz in Blieskastel überfallen zu haben. Er erpresste dabei 5000 Euro. Er gab zunächst vor, ein Konto eröffnen zu wollen. Im Büro einer Bankangestellten legte er dann einen Briefumschlag auf den Tisch. Es befinde sich Sprengstoff darin, er wolle Geld, sagte der Mann. Später stellte sich heraus, dass nur Monopoly-Spielgeld in dem Kuvert steckte.

Wenige Tage vor der Tat war der Mann aus einem Krankenhaus entlassen worden. Er habe eigentlich von seinem Heimatort zu einer Reha-Klinik in Bernkastel-Kues fahren wollen, sagte der Angeklagte aus. Plötzlich habe er in der Sparkasse Blieskastel gestanden. Warum, wusste er nicht. Tatsächlich hat der Mann schwere Schicksalsschläge hinter sich. Die Ehe ist kaputt, er musste sein Haus verlassen, dazu kamen Operationen und die Behandlung mit starken Schmerzmitteln.

Am ersten Verhandlungstag hatte die Gutachterin die Frage der verminderten Schuldfähigkeit offen gelassen. Der Prozess wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt. jht

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort