Sitz an zwei Standorten geplant Internationale Schule soll nach Dudweiler

Saarbrücken · 2020 soll es losgehen, zunächst mit einer Übergangslösung. Nach rund fünf Jahren werden dann die Standorte in Dudweiler bezogen.

 Standort eins: Dort, wo derzeit das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) in Dudweiler angesiedelt ist, sollen die Jahrgänge sechs bis zwölf der internationalen Schule unterrichtet werden.

Standort eins: Dort, wo derzeit das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) in Dudweiler angesiedelt ist, sollen die Jahrgänge sechs bis zwölf der internationalen Schule unterrichtet werden.

Foto: BeckerBredel

Die im Saarland geplante internationale Schule soll nach Dudweiler kommen und ihren Sitz an zwei Standorten haben. So lautet der Vorschlag der beiden Schulträger, Landeshauptstadt Saarbrücken und Regionalverband, in Abstimmung mit dem saarländischen Bildungsministerium. Der Start der Ganztagseinrichtung, die als anerkannte Europäische Schule geplant ist, ist für das Schuljahr 2020/21 angedacht – jedoch als Übergangslösung an schon bestehenden Schulen, da die Gebäude entweder noch gebaut oder saniert werden müssen. Das haben am Donnerstag Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon, die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (alle SPD) bekanntgegeben. Die Landesregierung muss dem Vorschlag noch zustimmen.

 Bildungsminister Ulrich Commerçon, Saarbrückens OB Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (alle SPD) stellten die Pläne vor.

Bildungsminister Ulrich Commerçon, Saarbrückens OB Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (alle SPD) stellten die Pläne vor.

Foto: Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Die Pläne sehen einen Bildungscampus vor, bestehend aus einer Kindertagesstätte, einer Grundschule für die Jahrgänge eins bis fünf (wie bei internationalen Schulen üblich) sowie einer weiterführenden Schule für die Jahrgänge sechs bis zwölf. Die dreizügige Grundschule – sprich: mit drei Klassen pro Stufe – soll auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Grundschule in Dudweiler entstehen, genauso wie eine sechsgruppige Kindertagesstätte mit internationaler Ausrichtung. Nach Ansicht von Commerçon ist das Gelände dafür groß genug. Die weiterführende Schule soll auf dem Gelände des ehemaligen Dudweiler Gymnasiums errichtet werden. Dort befindet sich momentan das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), das an einem anderen Standort angesiedelt werden soll.

„Wir gehen davon aus, dass der Ausbau rund fünf Jahre dauert“, sagt Commerçon. Derzeit prüfe man Übergangslösungen an mehreren bereits bestehenden Schulen. An den Plänen seien auch das Gymnasium am Rotenbühl und das Deutsch-Französische Gymnasium beteiligt.

 Standort zwei: Auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Grundschule sind eine Kindertagesstätte und eine Grundschule vorgesehen.

Standort zwei: Auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Grundschule sind eine Kindertagesstätte und eine Grundschule vorgesehen.

Foto: BeckerBredel

Wie genau die beiden Standorte in Dudweiler am Ende aussehen und welche Flächen bebaut werden, ist noch unklar. Commerçon kündigt viele Gespräche und Entscheidungen an. Auch die Aufnahmekriterien für die Schule müsse man noch ausarbeiten, sagt Britz. Das werde bis zum Sommer passieren.

Alle möglichen Standorte sei man durchgegangen, sagt Commerçon, habe sich aber letztlich für Dudweiler entschieden – aufgrund der Nähe zur Universität und zum Helmholtz-Zentrum. Britz sieht in der internationalen Schule einen wichtigen Impuls für Dudweiler. Zudem werde sie das gesamte Saarland erheblich aufwerten. „Nicht nur die Universität, auch die Wirtschaft in unserem Land wird von der Schule profitieren“, ist die Oberbürgermeisterin überzeugt. Für Gillo ist die Einrichtung ein Vorzeigeprojekt im Regionalverband. „Als Schulträger des Sekundarbereichs erwarten wir aber auch vom Land eine angemessene finanzielle Beteiligung“, sagt der Regionalverbandsdirektor. Zu den Kosten wollten sich die Beteiligten jedoch zunächst nicht äußern. „Ich werde mich dazu erst äußern, wenn ich das selbst seriös beantworten kann“, sagt Commerçon.

Die Einrichtung werde sowohl für Kinder aus internationalen als auch für Kinder aus saarländischen Familien offen sein, bekräftigt Commerçon. Die Schule werde alle deutschen Abschlüsse und das europäische Abitur anbieten, heißt es aus seinem Ministerium. Das europäische Abitur sei in allen 28 Mitgliedsstaaten anerkannt und werde von internationalen Hochschulen als Zugangsvoraussetzung akzeptiert.

Aus der internationalen soll anschließend eine „anerkannte öffentliche Europäische Schule“ werden, eine von 14 europaweit und neben der Europäischen Schule Rhein-Main in Bad Vilbel die einzige in Deutschland. Derzeit laufen im Bildungsministerium die Vorbereitungen für das Akkreditierungsverfahren in Brüssel.

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