Institut: 80 000 Sozialwohnungen fehlen im Saarland

Hannover/Saarbrücken. Im Saarland fehlen rund 80 000 Sozialwohnungen. Das geht aus einer Studie hervor, die das Pestel-Institut in Hannover gemacht hat. Es errechnete für das Saarland einen Bedarf von rund 83 000 Sozialwohnungen. Derzeit seien landesweit aber nur rund 3000 auf dem Wohnungsmarkt registriert

Hannover/Saarbrücken. Im Saarland fehlen rund 80 000 Sozialwohnungen. Das geht aus einer Studie hervor, die das Pestel-Institut in Hannover gemacht hat. Es errechnete für das Saarland einen Bedarf von rund 83 000 Sozialwohnungen. Derzeit seien landesweit aber nur rund 3000 auf dem Wohnungsmarkt registriert."Pro Jahr verschwinden im Saarland im Schnitt rund 670 Sozialwohnungen vom Markt", sagt der Leiter des Instituts, Matthias Günther. Er empfahl dem Saarland, weitaus mehr Mietwohnungen zu fördern. Vor allem der Ankauf von Belegungsrechten sei wichtig. So kann eine Stadt von Eigentümern das Recht erwerben, für deren freie Mietwohnungen Mieter vorzuschlagen. Dann würden Eigentümer Wohnraum an sozial schwächere Haushalte vergünstigt vermieten und als Ausgleich Subventionen von der öffentlichen Hand erhalten.

Zur Wohnungsbau-Initiative gehören unter anderem der Deutsche Mieterbund (DMB) und die IG Bauen-Agrar-Umwelt. Sie fordert vom Bund eine strikte Zweckbindung für das Geld, das er für den sozialen Wohnungsbau an die Länder gibt. Zudem müsse der Bund diese Gelder drastisch aufstocken. Darüber hinaus sollten das Saarland und die Saar-Kommunen Bauland für den sozialen Mietwohnungsbau ausweisen. Der Landeschef des Mieterbunds, Kai Werner, hält zudem die energetische Sanierung des Altbestands für vordringlich. Diese Wohnungen hätten zwar oftmals eine bezahlbare Kaltmiete, aber hohe Betriebskosten.

Nach Angaben des Finanzministeriums hat das Saarland in den letzten zwölf Jahren die Neuschaffung von insgesamt 56 und die Modernisierung von 950 Mietwohnungen gefördert. Aktuell laufe ein größeres Förderprojekt in Saarbrücken für die Modernisierung von 120 Mietwohnungen, so das Ministerium. nof

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