Individuelle Förderung

Hilbringen · Seit gut einem Jahr ist in den Räumen der Akademie der Christlichen Erwachsenenbildung in Hilbringen ein neuer Bereich untergebracht: das Centrum für soziale Inklusion – CEB-IN. Dafür boten sowohl die vorhandenen Werkstätten als auch das Know-how der Mitarbeiter ideale Voraussetzungen.

Im Werkstattbereich stehen rund 30 Plätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen zur Verfügung, die nicht oder noch nicht in der Lage sind, eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Sie erhalten bei CEB-IN eine individuelle Förderung, die auf jeden Einzelnen genau zugeschnitten ist.

Entstanden ist die Idee bereits vor fünf Jahren, wie der Geschäftsführer der CEB-IN, Gisbert Eisenbarth, erklärt: "Die Erfahrungen aus der Tätigkeit mit unserem Integrationsbereich Cebis haben uns ermutigt, diesen neuen Weg zu gehen. Die Infrastruktur für die Räume und die Werkstatt sowie das fachliche Know-how der Mitarbeiter waren hier bereits vorhanden. So dass wir uns entschieden haben, diese idealen Voraussetzungen, unsere Erfahrung und unsere Möglichkeiten dazu zu nutzen, die Werkstatt für psychisch behinderte Menschen als eigene Bildungs- und Arbeitsstätte in die Struktur der CEB-Akademie einzubetten." Da Inklusion bedeutet, die Menschen mit einem speziellen Hilfebedarf gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben zu lassen, ist auch der Bereich mit den Räumen des neuen Zentrums innerhalb der CEB-Akademie nicht abgeriegelt. "Zwar haben wir die Bereiche abgetrennt vom übrigen Geschehen, aber die Türen sind offen, und es besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Gruppen aus dem Haus zu vermischen. Das hat sich mit den ersten Werkstatt-Mitarbeitern hier auch sehr gut eingespielt. Uns ist ganz wichtig, dass diese Gruppe hier Teil des Ganzen ist, wir wollen sie bewusst einbinden", betont Werkstattleiter Rolf Lay.

Wer sich an dieser Stelle fragt, ob überhaupt genügend Bedarf ist für eine solche Einrichtung vorhanden ist, der wird verwundert sein über die tatsächlichen Zahlen. Denn bundesweit schafft weniger als ein Prozent der Menschen mit psychischen Behinderungen oder Erkrankungen den Weg aus der beschützten Werkstatt in den ersten Arbeitsmarkt, also direkt ins Erwerbsleben. Für den Bereich Saarlouis/Merzig-Wadern hat die CEB-IN in Vorbereitung auf die Einrichtung des neuen Centrums den Bedarf genau abgefragt.

Die Rückmeldungen waren eindeutig: Es wurde von allen Stellen ein klares Ja signalisiert. "Mit zunächst rund 30 Plätzen sind wir eher eine kleine Einrichtung. Aber wir haben auf jeden Fall genügend Kapazitäten für die nächsten Jahre. Es ist aber ganz klar unsere Intention, eine kleine Einheit zu sein, die genau auf die regionalen Gegebenheiten zugeschnitten ist", bekräftig Eisenbarth.

So ist es möglich, im engen Verbund mit Kooperationspartnern in der Region zu arbeiten. Man habe durch die jahrzehntelange Erfahrung als Institution der beruflichen Bildung eine sehr gute Vernetzung in der Region und in den Betrieben. Dies sei auch für die neue Aufgabenstellung, beispielsweise für die Vermittlung von Praktika ein entscheidender Faktor, ergänzt Rolf Lay.

Welche Arbeiten genau in Frage kommen, wird sich über die Zeit und in der täglichen Erfahrung mit den Menschen erst zeigen. "Wir sind derzeit, was diesen Aspekt angeht, noch in der Vorbereitungsphase. Wenn wir das Gefühl haben, startklar zu sein, gehen wir nach außen und bieten genau abgestimmte Dienstleistungen und Arbeiten an", führt Lay aus. < Wird fortgesetzt.

Für Fragen der Aufnahme in die Werkstatt steht Werkstattleiter Rolf Lay gerne unter Telefon (0 68 61) 93 08 40 zur Verfügung.

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