In Tünsdorf steppte der Bär "Es war eine wunderschöne Zeit"

Tünsdorf. Die Schwedenfeuer vor dem Gasthaus Dietrich Eck in Tünsdorf kündeten am Samstagabend ein besonderes Ereignis an. "Unser Prinz lässt es heute noch einmal richtig krachen", sagt eine der zahlreichen Damen im auffälligen Hausfrauen-Look, die ungeduldig vor der Lokalität auf Einlass warten. Der Gastraum indessen ist festlich geschmückt

Tünsdorf. Die Schwedenfeuer vor dem Gasthaus Dietrich Eck in Tünsdorf kündeten am Samstagabend ein besonderes Ereignis an. "Unser Prinz lässt es heute noch einmal richtig krachen", sagt eine der zahlreichen Damen im auffälligen Hausfrauen-Look, die ungeduldig vor der Lokalität auf Einlass warten. Der Gastraum indessen ist festlich geschmückt. Nicht nur Wirt und Wirtin, sondern das gesamte Personal tummelt sich in elegantem Pagenkostüm und verrichtet noch schnell die letzten Handgriffe. "Wir sind heute die Lakaien des Prinzen", sagt Wirtin Patrizia Dietrich mit charmantem Lächeln. Und dann hat Prinz Jörg Hupperich ein Einsehen und lässt seine Gäste nicht mehr länger warten. "Die Hausfrauen-Party ist eröffnet."Kellner Jackson, ein knackiger Boy mit gestähltem Oberkörper, reicht den ins Lokal strömenden Damen einen Empfangs-Sekt. "Das fängt ja schon mal gut an", bemerkt eine der mehr als 80 närrischen Hausfrauen. Scheinbar hat die Einladung des Prinzen für große Eile gesorgt. Denn eine der Damen trägt noch ihre Gurkenmaske, bei einer anderen drängen sich noch die Lockenwickler dicht an dicht im frisch gewaschenen Haar. Einer weiteren ist es scheinbar nicht gelungen, sich rechtzeitig des Putzgeschirrs zu entledigen. Auch bunte Kopftücher, Löffel und Kochgeschirr fehlen nicht als schmuckes Accessoire. Doch eines haben viele gemeinsam: die für wahre Hausmütterchen so obligatorische Kittelschürze. Als echter Charmeur zeigt sich Prinz Jörg, als er persönlich jeder seiner Party-Gäste ein kleines Präsent überreicht. Darunter eine Wäscheklammer mit Namensschild. "Das hat natürlich einen Hintergedanken", bekennt der scheidende Prinz mit schelmischer Miene: "Ich hoffe, dass jede Hausfrau am Ende der Party für mich ein persönliches Wäschestück draußen auf die Leine hängt."

Und dann steppt im Dietrich Eck der Bär. Die Wirtsleute haben alle Hände voll zu tun und geben beim Servieren von Sekt, Moselwein, frisch gezapftem Pils oder Antialkoholischem ihr Bestes. Stimmung und gute Laune scheinen den beschaulichen Gastraum zum Bersten zu bringen, als die aus Saarbrücken herbeigeeilte und durch Funk und Fernsehen bekannte Eulalia Schippenstiel ihre komödiantischen Possen zum Besten gibt. Aber damit noch nicht genug. Um Mitternacht lässt der Gastgeber die Katze aus dem Sack: "Matt aus Mannheim" lässt mit einem zünftigen Männerstrip die Herzen der Hausfrauen höher schlagen. "Ich hatte es angekündigt", meint der sympathische Noch-Prinz: "Für die Zutaten zu meiner Abschiedsparty ist gesorgt, jetzt müssen die Damen aber selber kochen." Tünsdorf. Bevor das sympathische Duo am Sonntag, 15. Januar, in den Höcherberg-Hallen in Bexbach die Insignien ihrer närrischen Macht abgibt, hatte Prinz Jörg es noch einmal richtig krachen lassen. Und alle waren am Samstag seiner Einladung zur Hausfrauen-Party ins Dietrich Eck nach Tünsdorf gefolgt. Dabei neben Prinzessin Margret Michel auch viele Weggefährtinnen, Prinzessinnen und Freundinnen, die den Regenten während ihrer Amtszeit tatkräftig unterstützt hatten. Man konnte es nicht zu übersehen: Ein paar Tränchen waren geflossen, die Erinnerung an das vergangene ereignisreiche Jahr saß tief.

Für die Saarlouiser Stadtprinzessin Diana war das Prinzenfrühstück im vergangenen Jahr in Merzig ein besonderes Ereignis. "Da ist das Café Tinnes fast aus den Nähten geplatzt, wir hatten eine RiesenStimmung. Alle Gäste merkten, dass wir da waren." Derweil schwärmt Jubiläumsprinzessin Andrea aus Reimsbach: "Es war eine schöne Erfahrung, ein Jahr lang mit dem Prinzenpaar des Jahres zahlreiche Veranstaltungen zu besuchen." Prinzessin Tania aus Saarwellingen wird die Faasend-Hit-Mix-Party in Reisbach unvergesslich bleiben. "An diesem Tag erlebten wir mit dem Nohner Prinzenpaar wunderschöne Stunden bei allerbester Stimmung." Und Fastnachterin Kerstin aus Nohn meint: "Als Vorstandmitglied unseres Karnevalsvereins hatte ich die Ehre, das Prinzenpaar oftmals unterstützen zu dürfen. Manchmal organisatorisch, manchmal als Chauffeur. Jeder Tag mit den beiden brachte ein tolles Erlebnis." Und Ex-Prinzessin Silvia konstatiert: "Als ehemalige Nohner Prinzessin kann ich bestätigen: Was die beiden geleistet haben, hat zuvor noch niemand geschafft. Auch ihr soziales Engagement, so beispielsweise Besuche in Altenheimen, waren nicht selbstverständlich."

Eines steht für alle fest: "Die Freundschaft, die sich während des Regentschafts-Jahres entwickelt hat, wird über die Fastnacht hinaus weiterbestehen."

 Wenn Hausfrauen ihren Prinzen verabschieden, dann geht mächtig die Post ab. Foto: owa

Wenn Hausfrauen ihren Prinzen verabschieden, dann geht mächtig die Post ab. Foto: owa

Prinz Jörg blickt unterdessen mit ein bisschen Wehmut auf die Zeit zurück. "Es war eine wunderschöne Zeit. Die vielen positiven Eindrücke kann uns niemand nehmen. "Jetzt sitze ich zunächst mal im Elferrat, und der Föösend werde ich selbstverständlich treu weiter bleiben." owa

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