In Planung: Sieben neue Windräder in Perl

Perl. 13 Windräder hätten nach den Worten von Tim Hartmann, Vorstand des Stromversorgers VSE, im Gemeindegebiet von Perl errichtet werden sollen. Doch sechs wurden gestrichen - wegen des Mornellregenpfeifers

 In Perl soll es bald sieben neue Windräder geben. Foto: dpa

In Perl soll es bald sieben neue Windräder geben. Foto: dpa

Perl. 13 Windräder hätten nach den Worten von Tim Hartmann, Vorstand des Stromversorgers VSE, im Gemeindegebiet von Perl errichtet werden sollen. Doch sechs wurden gestrichen - wegen des Mornellregenpfeifers. Der seltene Vogel macht im August Rast auf den Ackerflächen rund um den Schneeberg zwischen Perl und dem lothringischen Merschweiler und auf den Feldfluren des Renglischberges, wie Ornithologen vor einiger Zeit herausgefunden haben. Um dem Mornellregenpfeifer den Flugkorridor frei zu halten, wurden die Windpark-Pläne an der Obermosel reduziert.

Knapp 200 Meter hoch

So sollen sieben Windräder ab Ende des Jahres am Netz sein: fünf unterhalb der Bundesstraße bei Borg, nördlich der Autobahn, und zwei im Rödchen bei Eft. "Eines wird vor dem gemeindeeigenen Wald hochgezogen, eines im Wald", sagte Thomas Nägler von der Planungsfirma Ökostrom den Gästen bei der Bürgerinfo im Perler Vereinshaus. Die Nabenhöhe der Räder betrage 140 Meter, der Rotordurchmesser 112 Meter, führt Nägler, Anlagenbauer aus Merzig, aus. Damit beträgt die Gesamthöhe der Anlagen knapp 200 Meter.

Rund sieben Millionen Kilowatt Strom sollen die Anlagen pro Jahr liefern und könnten damit nach Näglers Darstellung rund 16 500 Haushalte versorgen. "Eine Anlage kann bis zu 2500 Haushalte versorgen." Gut 900 Meter sind die Windräder von den Wohnhäusern entfernt, der Abstand zu den Einzelgehöften betrage 400 Meter. Bei dem Projekt, dessen Invesitionsrahmen auf rund 34 Millionen Euro geschätzt wird, drücken VSE und Ökostrom aufs Tempo.

Grund sind mögliche Kürzungen für neue wie auch bereits bestehende Ökostromanlagen ab dem Stichtag 31. Dezember. Um in den Genuss der vollen Förderung zu kommen, geben VSE und die Merziger Firma Ökostrom bei ihrem Projekt in Perl Gas, wie VSE-Vorstand Hartmann sagte. So sollen die Anschlussarbeiten im Juni starten, die Lieferung der Anlagen ist ab September geplant, die Inbetriebnahme ab Mitte Oktober bis Ende November. Bis Ende Dezember ist der Probebetrieb vorgesehen, ergänzte Nägler. Bis zum Jahresende sollen sich alle sieben Windräder drehen.

Derweil kann sich Perls Bürgermeister Bruno Schmitt weitere solcher Anlagen in der Gemeinde vorstellen. "Wir arbeiten an einem Flächennutzungsplan, um Wildwuchs vorzubeugen", verriet der Verwaltungschef. Fest steht: Die Gemeinde wird Partner bei dem Windpark - mit zehn Prozent Anteil, die VSE hält einen 60-prozentigen Anteil, Ökostrom 20 Prozent. Die Bürger-Energie-Genossenschaft Hochwald wird zehn Prozent Anteil haben. Und die Bürger will man in Perl ebenfalls ins Boot holen. So biete die VSE Darlehen an, wie Projektleiter Dr. Frank Schmeer sagte. Förder-Darlehen und eine Mitgliedschaft sind nach Darstellung von Jürgen Millen und Henry Selzer in der Bürger-Energie-Genossenschaft Hochwald möglich.

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