In den Wadgasser Wiesen leben wieder Biber

Wadgassen · „Zwei Biberdämme im Naturschutzgebiet Wadgasser Wiesen sind mutwillig zerstört worden“, berichteten wir am 16. Juni 2012. Noch immer stehen die Täter nicht fest, es gibt nur Vermutungen und eine Strafanzeige gegen Unbekannt.

Wer einen Biberdamm zerstört, verursacht nicht nur ökologische Schäden. Er begeht auch eine Umweltstraftat. Trotzdem zerlegten Unbekannte zwischen Ende April und Mitte Mai 2012 zwei von Bibern geschaffene Dämme am Ablauf des Lauterbaches. Die Biber waren 1996 an der Bist wieder angesiedelt worden und nahmen später auch Besitz von den Wadgasser Wiesen. Etwa 14 Hektar groß ist die Fläche, die zu einem ökologisch wertvollen und artenreichen Schutzgebiet wurde. Nach Zerstörung der Dämme sank der Wasserstand um fast 40 Zentimeter. Dadurch bekamen nicht nur die Biber trockene Füße. Das lebensnotwendige Nass fehlte auch Fischen, Amphibien, Insekten, Wasservögeln sowie an feuchte Standorte angepassten Pflanzen.

"Der wirkliche ökologische Schaden", sagte damals der Wadgasser Naturschutzbeauftragte Ernst Kollmann, "kann derzeit nicht bewertet werden." Eine ganze Biberfamilie fand sich nahe des oberen Dammes in einer trocken gefallenen Biberburg wieder. "Die Biber haben sie verlassen und wurden nicht mehr gesehen", bedauerte Ernst Kollmann die Folgen. Unklar blieb lange Zeit, ob die Tiere überhaupt überlebt hatten und was mit den Jungtieren passierte.

Um noch zu retten, was zu retten war, führten die Gemeinde Wadgassen und die Firma Hector (Sand- und Kiesgruben), Reparaturen an den Dämmen durch. Dies hatte letztlich erstaunlich positive Auswirkungen, sagte Ernst Kollmann nun auf Anfrage unserer Zeitung.

Denn der Biber sei zurückgekehrt und habe die reparierten Dämme angenommen. Es gebe mittlerweile sogar einen recht neuen Damm, mit dem die Biberfamilie das Naturschutzgebiet Wadgasser Wiesen weiter aufwerte. Ein Stück weit entlang des Lauterbachs entstehe eine wunderschöne Landschaft, sagt Ernst Kollmann. Derzeit warte man darauf, ob es wieder Junge gebe. Wenn, dann müssten die jetzt geboren sein, teilte Kollmann am Freitag mit. "Sie bleiben aber bis zum ersten Ausflug etwa vier Wochen im Bau."

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