Trauerfeiern Weniger Saarländer wollen kirchliche Bestattung

Trier · Die Zahl der katholischen Bestattungen im Bistum Trier ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten zurückgegangen. Gab es 1997 noch 19 176 Bestattungen nach katholischem Ritus, waren es 2017 17 344, teilte das Bistum Trier mit.

Immer weniger kirchliche Bestattungen
Foto: dpa

Ein Arbeitskreis zu Tod und Trauer, den es seit 2014 gebe, stelle einerseits „ein Wegbrechen“ von traditionellen Formen und Ritualen fest. Andererseits entstünden neue Symbolhandlungen, hieß es. Die Tendenzen seien von Gemeinde zu Gemeinde durchaus unterschiedlich. Spürbar sei aber, dass in urbanen Gebieten die Zahl der Sterbeämter abnehme und die Zahl der Abschiedsfeiern zunehme.

„Trauernde Menschen tun sich zunehmend schwer, die für ihre Trauer passende Form zu finden“, teilte das Bistum mit. In den vergangenen Jahren hätten verstärkt Laien den Bestattungsdienst übernommen. Seit März 2018 arbeite darum eine Arbeitsgruppe an einem Rahmenkonzept für den Bestattungsdienst im Bistum Trier. Die Einbindung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen im Bestattungsdienst stehe allerdings momentan noch in den Startlöchern. Zum Bistum Trier gehören knapp 1,4 Millionen Katholiken in den ehemaligen Regierungsbezirken Trier und Koblenz sowie weiten Teilen des Saarlandes.

Hinsichtlich der Bestattungen der Evangelischen Kirche im Rheinland, zu der auch große Teile des Saarlands zählen, zeichnet sich ein ähnliches Bild. 1997 wurden noch 39 927 Menschen nach evangelischem Brauch bestattet, wohingegen es 2017 nur noch 31 365 Bestattungen waren (davon 1974 im Saarland).

Diese Entwicklung könne allein schon mit dem Rückgang der Gemeindemitglieder erklärt werden, sagt Helmut Paulus, Sprecher des evangelischen Kirchenkreises an der Saar. Denn im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Mitglieder der Kirche im Rheinland von rund 3,1 Millionen auf rund 2,6 Millionen gesunken. Dabei betont Paulus, dass der Gemeinde „die Begleitung und die seelsorgerische Betreuung während und nach den Bestattungen besonders wichtig sind“.

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