Imker beklagen magere Honigernte

Saarbrücken · Bis zu 25 Kilogramm Honig fliegt ein Bienenvolk ein. Wegen des regnerischen Frühlings erwarten die Saar-Imker in diesem Jahr im Schnitt nur 19 Kilogramm. Doch die schlechte Witterung hat auch einen Vorteil.

Trotz des warmen Sommers ist die Honigernte der hiesigen Imker in diesem Jahr vergleichsweise mager ausgefallen. Mit Blick auf das langjährige Mittel habe das Honigjahr 2013 den Imkern "eine unterdurchschnittliche Honig-ernte" eingebracht, zog der Landeschef der Saar-Imker, Frank Nieser, jetzt gegenüber der SZ Bilanz. "Wegen der schlechten Frühtracht-Ernte bleibt die gesamte Ernte hinter dem langjährigen Mittel zurück", erklärte er. Normalerweise erwirtschafte ein Bienenvolk 20 bis 25 Kilogramm Honig. In diesem Jahr würden im Schnitt nur etwa 19 Kilogramm eingeflogen. Nach dem miserablen Vorjahr sei 2013 das zweite schlechte Jahr in Folge.

In den Sommermonaten erzielten die saarländischen Stand- und Wanderimker unterschiedlich hohe Erträge. Fiel die Akazien-Ernte noch durchschnittlich aus, so hatten die Standimker bei der Sommertracht "überdurchschnittlich gute Erträge", berichtete Nieser. Den hiesigen Wanderimkern, die ihre Völker in der Westpfalz, in den Vogesen und im Schwarzwald aufstellen, bescherte das Erntejahr hingegen "sehr gute Edelkastanien-Erträge". Die Fichte- und Weißtannen-Ernte habe den Wanderimkern in den Vogesen und im Schwarzwald allerdings nur durchschnittliche Erträge eingebracht. Ein Vorteil des regenerischen und kalten Frühjahrswetters sei, dass sich der Befall mit Varroa-Milben in diesem Herbst wohl in Grenzen halten werde, vermutete Nieser. Auf Grund der schlechten Witterung im Frühjahr habe sich die Varroa-Milbe nicht so stark vermehren können. Denn die Entwicklung der Bienen-Parasiten hänge von der Entwicklung der Bienenvölker ab, die im Frühjahr schleppend verlaufen sei, erklärte Nieser.

Genug heimischer Honig

Trotz geringer Ernte-Erträge sieht der Landesimker-Chef die hiesige Versorgung mit heimischem Honig als gesichert an. Saarländer können den heimischen Honig direkt beim Imker, auf Wochenmärkten, in Bäckereien und Lebensmittelgeschäften kaufen. Ein 500-Gramm-Glas Mischhonig, zum Beispiel Sommertracht, kostet mindestens 4,50 Euro. Der Preis für Sortenhonige, beispielsweise Edelkastanie, beginne bei 5 Euro. "Für die Sortenhonige muss man tendenziell mehr bezahlen, weil sie meist mit Wanderungen und damit langen Fahrten sowie Mehrkosten verbunden sind", erklärte Nieser.

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