Im Rilchinger Kurpark bahnt sich Rechtsstreit um Hotel an

Kleinblittersdorf · Der Rilchinger Gesundheitspark mit der Saarland-Therme als Herzstück ist bald ein Jahr nach Eröffnung noch unvollendet. Die öffentliche Projektgesellschaft als Eigentümerin ist das Warten aufs Hotel leid und will den Vertrag mit Hartmut Ostermanns Victor's Gruppe rückgängig machen. Dafür gebe es keinen Grund, entgegnet Ostermanns Sprecher.

 Das Medical-Vital-Center ist ein wichtiger Teil des Drei-Säulen-Konzepts für den Rilchinger Kurpark. Foto: Heiko Lehmann

Das Medical-Vital-Center ist ein wichtiger Teil des Drei-Säulen-Konzepts für den Rilchinger Kurpark. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Ausbau und Stillstand liegen im Rilchinger Kurpark um die Saarland-Therme nicht einmal 100 Meter auseinander. Thermen-Betreiber Andreas Schauer geht die Erweiterung seiner Heilwasser- und Saunenwelt an. Er erwartet schon im ersten Betriebsjahr 210 000 Gäste. "160 000 benötigen wir, um unsere Kosten zu decken", sagt er. Vom großen Vier-Sterne-Hotel aber, das die Victor's Gruppe von Hartmut Ostermann in Rilchingen bauen soll, ist nichts zu sehen. Nun will Schauer seine Therme um ein kleines Hotel mit 24 Betten erweitern. Schon deshalb, weil Besucher oft nach Übernachtungsmöglichkeiten fragten. Auf das große Hotel, das immer zum Rilchinger Geschäftsmodell gehörte, will auch die öffentliche Projektgesellschaft Thermalbad (PGT) Rilchingen als Eigentümerin von Saarland-Therme und Kurpark nicht länger warten. Heinz-Peter Klein, Geschäftsführer der PGT: "In der nächsten Aufsichtsratssitzung im August läuft es darauf hinaus, dass wir den Vertrag mit Victor's rückabwickeln und mit einer europaweiten Ausschreibung einen neuen Partner finden."

Darauf angesprochen, sagt Victor's-Sprecher Peter Müller: "Wir haben einen Vertrag, den wir erfüllen wollen. Wir stehen für ein Drei-Säulen-Modell und sehen keine vertragsrechtliche Grundlage, auszusteigen. Das gilt für uns und die Projektgesellschaft. Fristen sehen wir nicht. Wir bauen ein Hotel, wenn die dritte Säule als Vertragsgrundlage erfüllt ist. Wir halten uns an Verträge. Aber wir sehen keinen erkennbaren Fortschritt im Vital-Center, den wir brauchen, um ein Hotel zu betreiben."

Der Vital-Center-Bauherr, Architekt Rainer Walle, entgegnet, dass etwa Ärzte mit Privatpraxen nur in solche Center gehen, wo es bereits ein Hotel gibt: "Hier beißt sich die Katze in den Schwanz."

Die Betreibergesellschaft des Medical-Vital-Centers werde aber, wie Walle ergänzt, diese Blockade durchbrechen. Sie wolle schon in den kommenden Wochen zu den bereits vorhandenen Mietern weitere Betreiber aus den Trendbereichen Wellness und Gesundheitsförderung suchen.

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