Im Neunkircher Hüttenpark öffnet sich ein Tor

Göttelborn/Neunkirchen/Schiffweiler. Die Verantwortlichen des Naturschutz-Großprojekts "Landschaft der Industriekultur Nord" (Lik.Nord) warten in diesen Tagen auf wichtige Post: Die Genehmigung von Projektphase 2, die Fördermittel fließen lassen und den Weg für konkretes Handeln frei machen würde. Der Zweckverband Lik

 Gespräch hinter Aktenbergen in der Geschäftsstelle Lik.Nord in Reden: Geschäftsführer Detlef Reinhard (links) und der Neunkircher OB Jürgen Fried, derzeit turnusgemäß Verbandsvorsteher. Foto: cle

Gespräch hinter Aktenbergen in der Geschäftsstelle Lik.Nord in Reden: Geschäftsführer Detlef Reinhard (links) und der Neunkircher OB Jürgen Fried, derzeit turnusgemäß Verbandsvorsteher. Foto: cle

Göttelborn/Neunkirchen/Schiffweiler. Die Verantwortlichen des Naturschutz-Großprojekts "Landschaft der Industriekultur Nord" (Lik.Nord) warten in diesen Tagen auf wichtige Post: Die Genehmigung von Projektphase 2, die Fördermittel fließen lassen und den Weg für konkretes Handeln frei machen würde.Der Zweckverband Lik.Nord als Projektträger hat den Antrag im Oktober eingereicht, unterzeichnet vom Neunkircher Verwaltungschef Jürgen Fried, der turnusmäßig derzeit dem Verband vorsteht. Der Antrag skizziert Grundkonzeption, Akteure und Verfahren. Er beschreibt das Projektgebiet und charakterisiert so genannte "Landschaftslabore". Er benennt detailliert geplante Maßnahmen, beziffert deren Kosten, begründet Prioritätensetzung und Zeitplan. Er erklärt die Projektsteuerung und schlüsselt den Finanzierungsplan und die Umlage auf.

Kaufen oder pachten

"2012 war das Jahr des Pflege- und Entwicklungsplans, 2013 wird das Jahr der praktischen Umsetzung", fassen Fried und Lik.Nord-Geschäftsführer Detlef Reinhard beim Gespräch mit unserer Zeitung auf der Geschäftsstelle in Reden zusammen. Der Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) lieferte eine wertende Bestandsanalyse von Pflanzen und Tieren, beschreibt Ziele und schlägt Wege vor, diese Ziele zu erreichen. Das alles in Abstimmung mit den Interessen zum Beispiel von Land- und Forstwirtschaft, von Naturschutz und auch von Freizeitnutzern wie Wanderern, Reitern, Radfahrern oder Anglern.

Die beantragten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 13 Millionen Euro. In 2013 nun sind zunächst 1,3 Millionen angesetzt. "800 000 Euro wenden wir auf für Grundstückerwerb", so Detlef Reinhard. Alle Maßnahmen könnten nur auf gesicherten Flächen in Angriff genommen werden. "Auf gut 90 Prozent hat der Zweckverband direkten Zugriff", so Reinhard. Der Rest soll erworben oder langfristig gepachtet werden. Der Erwerb auf den Flächen unter Bergaufsicht ist dabei vom Ende der Bergaufsicht und gegebenenfalls von der vorherigen Sanierung abhängig. "200 000 Euro fließen 2013 in biotopverbessernde Maßnahmen", fährt Reinhard fort. Beispiel: "Beim Oberen Hüttenpark handelt es sich um ein wertvolles Biotop, ein besonderer Platz für Schmetterlinge. Hier droht Verbuschung. Das muss geräumt werden. Hierzu planen wir einen Bürgeraktion."

Die Menschen in der Region sollen aber auch bereits etwas sehen. "Erste Entdeckerpfade werden eingerichtet", nennt Verbandsvorsteher Fried ein Beispiel. Über "Entdeckerpfade", so sieht es das Projektkonzept vor, wird das Projektgebiet erschlossen. Diese "Besucherlenkung" spielt eine zentrale Rolle. Der Campus Göttelborn im Westen und das AHA-Gelände (Altes HüttenAreal Neunkirchen) mit dem Hüttenpark im Osten sind die Eingangstore der Lik.Nord. Fried: "In den Hüttenberg kommt auch symbolisch ein Tor." Der Garten Reden wird zum zentralen Ausgangspunkt. "An strategischen, markanten Punkten werden wir auch 'Baustellenschilder' aufstellen", so Reinhard. "Die klären auf, dass hier im Zuge des Projekts was passiert, was genau passiert oder wie lange es dauern wird."

Landmarken setzen

Und losgehen wird es auch mit Landmarken auf Höhepunkten der Projekt-Region, gut sichtbar und wiedererkennbar. Stelen kommen auf die Halden Dechen, König, Kohlwald, Geisheck, Reden und Göttelborn, im Bereich Hahnwies sowie am Hoferkopf.

Fortgesetzt wird das Projekt "Lik.Nord macht Schule" (die SZ berichtete), so die Verantwortlichen weiter. Gestartet war das Projekt mit den Gesamtschulen Schiffweiler, Neunkirchen und Bexbach, nach den Sommerferien sollen die Schulstandorte Illingen und Merchweiler dazukommen. Reinhard: "Im Frühjahr werden die Starter-Schulen ihre Zwischenergebnisse zu den Themen Klima, Wasser und Biotope im Redener Zechenhaus präsentieren."

 Das Projekt "Lik.Nord macht Schule" geht weiter. Nach den SommerFerien stoßen neue Schulen dazu. Hier sind Schüler der Mühlbachschule Schiffweiler auf Exkursion am Mühlbach. Foto: Lik.Nord

Das Projekt "Lik.Nord macht Schule" geht weiter. Nach den SommerFerien stoßen neue Schulen dazu. Hier sind Schüler der Mühlbachschule Schiffweiler auf Exkursion am Mühlbach. Foto: Lik.Nord

> siehe auch Seite C 1

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