Im Namen der Schwimmer

Dudweiler. "Die Schließung von Schwimmbädern saniert keine leeren Stadtkassen", sagt Wolfgang Backes, Vorsitzender des Fördervereins Dudweiler Bäder, "da sollte man sich lieber von Großprojekten wie Stadtmitte am Fluss verabschieden". Backes spricht den gut 150 Mitgliedern seines Vereins aus dem Herzen

 Ein Bild aus sonnigen Tagen im Dudweiler Freibad: Wolfgang Backes übergibt Sonnenschirme an Betriebsleiter Bernd Bartsch (rechts). Foto: Iris Maurer

Ein Bild aus sonnigen Tagen im Dudweiler Freibad: Wolfgang Backes übergibt Sonnenschirme an Betriebsleiter Bernd Bartsch (rechts). Foto: Iris Maurer

Dudweiler. "Die Schließung von Schwimmbädern saniert keine leeren Stadtkassen", sagt Wolfgang Backes, Vorsitzender des Fördervereins Dudweiler Bäder, "da sollte man sich lieber von Großprojekten wie Stadtmitte am Fluss verabschieden". Backes spricht den gut 150 Mitgliedern seines Vereins aus dem Herzen. 2003 hatte sich der Förderverein formiert, damals ging es gegen die Schließung des Dudweiler Freibades. Das Kinderbecken entsprach nicht mehr den Ansprüchen - und wurde schließlich saniert. "Seither kämpfen wir an verschiedenen Fronten", erzählt Backes weiter, "2005/06 haben wir beispielsweise über 1000 Unterschriften gegen die Verkürzung der Öffnungszeiten im Dudobad gesammelt. Es hat zwar etwas gedauert, aber dann wurden die Öffnungszeiten wieder verlängert". Genau genommen dauerte der Kampf fünf Jahre.Doch der Förderverein Dudweiler Bäder engagiert sich nicht nur fürs Freibad und das Dudobad, auch das Lehrschwimmbecken in der Albert-Schweitzer-Schule liegt den Mitgliedern sehr am Herzen. "Über 200 Kinder lernen dort in jedem Jahr schwimmen", betont Backes und legt noch einmal gegen unterschwellig immer vorhandene Sparpläne der Verwaltung nach: "Jeder Euro, den ich in Sportstätten wie Schwimmbäder stecke, bringt mehr als fünf Euro in jedem anderen Gemeinwesenprojekt."

Argumente, dass es in Saarbrücken deutlich mehr Schwimmbäder gibt als in vergleichbaren deutschen Städten, wischt Backes vom Tisch: "Solche Vergleiche hinken, weil wir in Saarbrücken keine öffentlichen Badeseen haben."

Und deshalb treten die Förderer der Dudweiler Bäder nicht nur für die Schwimmbäder in ihrem Stadtbezirk ein. "Es ist einfach unredlich, Stadtteile oder Städte gegeneinander auszuspielen", sagt Wolfgang Backes, "aber mit einer Attraktivitätssteigerung der einzelnen Bäder kann man auch den Besucherzuspruch steigern" Das müssen nicht immer immense Investitionen wie beispielsweise in Rutschbahnen sein. Im Mai hat der Förderverein sechs neue Sonnenschirme im Freibad aufgestellt. Das können aber auch spezielle Aktionen sein. Der Förderverein organisierte zum Beispiel eine Nikolausaktion im Dudobad. Der Mitgliedsbeitrag im Verein beträgt mindestens zwölf Euro (Backes: "Wer will, kann mehr geben."), auch Spenden sind willkommen, denn egal ob jung oder alt, Sport- oder Freizeitschwimmer, Familie oder Single - alle sollen auch in Zukunft einen Platz in der Dudweiler Bäderlandschaft finden. cor

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