Im Frühjahr pfeift das Murmeltier

Freisen. Wer kennt nicht die Geschichte vom Murmeltier Phil, das immer am 2. Februar, am so genannten Groundhog Day, aus dem Bau geholt wird, um zu verkünden, wie lange der Winter im amerikanischen Städtchen Punxsutawney (Pennsylvania) noch dauert? Die Murmeltiere (Marmorta), die bei uns in der Alpenregion und in den Pyrenäen leben, gehören zu den größten Erdhörnchenarten der Welt

 Murmeltiere ernähren sich von Gras und Kräutern. Foto: SZ

Murmeltiere ernähren sich von Gras und Kräutern. Foto: SZ

Freisen. Wer kennt nicht die Geschichte vom Murmeltier Phil, das immer am 2. Februar, am so genannten Groundhog Day, aus dem Bau geholt wird, um zu verkünden, wie lange der Winter im amerikanischen Städtchen Punxsutawney (Pennsylvania) noch dauert? Die Murmeltiere (Marmorta), die bei uns in der Alpenregion und in den Pyrenäen leben, gehören zu den größten Erdhörnchenarten der Welt. Sie können bis zu 60 Zentimeter groß werden (ohne Schwanz). Die meisten bei uns lebenden Murmeltiere sind braun, das Vancouver-Murmeltier ist komplett schwarz. In Europa gibt es noch das Steppenmurmeltier, das hauptsächlich noch in Polen und Weißrussland vorkommt. Aufgrund landwirtschaftlicher Nutzung hat diese Art allerdings einen stark eingeschränkten Lebensraum. Das Alpen-Murmeltier kann sehr lange Gänge bauen, diese Gänge können bis zu 70 Meter lang werden. Murmeltiere sind am Tag aktiv und ernähren sich hauptsächlich von Kräutern und Gräsern. Sie leben in Kolonien zusammen, die von einem dominanten Paar angeführt werden und kommunizieren durch Pfeiftöne miteinander. Ein ungeübter Wanderer kann diese Pfeiftöne mit Vogelpfeifen verwechseln. Ein Murmeltier kann einen sehr langen Winterschlaf von mehreren Monaten halten. Der Schlafplatz wird mit Gras und feinen Ästen zu einer gemütlichen Dauerunterkunft ausgebaut. Murmeltiere können ihre Körpertemperatur von 39 Grad auf sieben Grad Celsius senken, der Herzschlag verlangsamt sich auf zwei Herzschläge pro Minute. Dadurch kann das Murmeltier durch seine im Sommer angefressenen Fettreserven monatelang im Bau überleben. Wenn es draußen wieder wärmer wird, werden die Fettzellen, die sich im Nackenbereich des Murmeltieres befinden, die nötige Energie liefern, um das Tier langsam wieder zum Erwachen zu bewegen. Irgendwann im Frühjahr können die Wanderer wieder dem Pfeifen der Murmeltiere zuhören. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort