Im Einsatz für gesunde Kinder

Saarbrücken. Am 24. August gehen etliche Kinder im Regionalverband zum ersten Mal in die Schule. So unterschiedlich ihre Biografien sind, eines ist allen gemeinsam: Alle wurden ausgiebig ärztlich untersucht - von Fachleuten des Gesundheitsamtes im Regionalverband Saarbrücken, genauer: von Ärzten des Jugendärztlichen Dienstes

Saarbrücken. Am 24. August gehen etliche Kinder im Regionalverband zum ersten Mal in die Schule. So unterschiedlich ihre Biografien sind, eines ist allen gemeinsam: Alle wurden ausgiebig ärztlich untersucht - von Fachleuten des Gesundheitsamtes im Regionalverband Saarbrücken, genauer: von Ärzten des Jugendärztlichen Dienstes. Die Leiterin der Abteilung, Karin Braun-Bither (54, Foto oben: SZ), erläutert: "Diese Untersuchung ist sehr umfangreich." Unter anderem soll herausgefunden werden, ob die Kinder "schulreif" sind, ob sie gesundheitliche Einschränkungen haben. Das mündet in einer Schulempfehlung und Ratschlägen für Eltern und die Schule. Die Daten werden anonymisiert erfasst. Braun-Bither: "Die Statistik zeigt, dass Übergewicht und Sprachstörungen zugenommen haben." Generell werde etwa bei der Hälfte der Kinder etwas gefunden, "wo nachgearbeitet werden muss". Dann fehle vielleicht eine Impfung. Oder dem Kind werde der Besuch bei einem Facharzt nahe gelegt.Für dieses Schuljahr sind die Untersuchungen abgeschlossen, erzählt Braun-Bither. "Knapp 3000 Einschulkinder begutachten wir in etwa pro Jahrgang." Diese Schüler sind nicht die einzigen, die unter die Lupe genommen werden. Auch zehn Prozent aller vierten und zehn Prozent aller achten Klassen werden untersucht. Und im Drei-bis-vier-Jahres-Rhythmus besuchen die Ärzte die Schüler aller Förderschulen.Natürlich stellt die Schuluntersuchung nicht die einzige Aufgabe des Jugendärztlichen Dienstes dar. Braun-Bither: "Ein großes Thema ist auch das Infektionstelefon, das wir betreuen." Wenn Krankheiten wie Masern in Kindergärten oder Schulen auftauchen, müssen sie gemeldet werden. Die Experten der Behörde beraten die Eltern und das Personal. Und auch in vielen anderen Fragen geben sie Hilfestellung.Bei der Umsetzung des Projektes "Keiner fällt durchs Netz!", Teil des Landesprogrammes "Frühe Hilfen" (die SZ berichtete), spielt das Gesundheitsamt ebenfalls eine große Rolle. Ziel ist ein besserer Kinderschutz. Dazu gibt es Angebote für Familien mit Kindern im ersten Lebensjahr. Beispielsweise betreuen Familienhebammen und vier Krankenschwestern des Gesundheitsamtes derzeit 93 Familien im Regionalverband. Sie stehen jungen Eltern bei Fragen zur Versorgung und zum Umgang mit dem Baby zur Seite und unterstützen sie in der neuen Lebenssituation. Koordiniert wird ihr Einsatz gemeinsam vom Gesundheits- und Jugendamt.Mitarbeiter des Gesundheitsamtes werden auch dann aktiv, wenn Früherkennungsuntersuchungen nicht wahrgenommen wurden. Die Eltern werden angeschrieben und, wenn es darauf keine Reaktion gibt, aufgesucht. Braun-Bither: "Wöchentlich gehen bei uns etwa 50 Meldungen ein, und wir müssen etwa 20 Hausbesuche machen." Eine "Abteilung in der Abteilung" ist der Jugendzahnärztliche Dienst, den Dr. Annette Szliska (52, Foto rechts: SZ) leitet. Sie kümmert sich um die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen: "Meine zwei Mitarbeiter und ich gehen in alle Klassen der 52 Grundschulen und zehn Förderschulen im Regionalverband." Während die Ärztin die Zähne der Kinder unter die Lupe nimmt, informiert eine Mitarbeiterin die Schüler eine Stunde lang über die richtige Zahnpflege. Und dass die nötig ist, muss Dr. Szliska immer wieder feststellen. "Die Situation ist bei vielen Erstklässlern katastrophal." Viele Kinder seien noch nie beim Zahnarzt gewesen - mit entsprechenden Folgen. Szliska betont deshalb: "Ab dem ersten Zahn sollten die Zähne geputzt werden. Auch Milchzähne sollten behandelt werden. Und ab dem dritten Lebensjahr sollte das Kind regelmäßig zum Zahnarzt.""Betreuungsbehörde": Was steckt hinter der Abteilungsbezeichnung? Dieser Frage geht die SZ nächste Woche nach.

Auf einen BlickDas Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken ist in der Stengelstraße 10-12 in Saarbrücken. Infos zu Beratungs- und Hilfsangeboten: Tel. (06 81) 506-0, gesundheitsamtsbr@rvsbr.de. up Hintergrund26 Beschäftigte arbeiten in der Abteilung Jugendärztlicher Dienst. Der Auftrag: Gesundheitsförderung und -schutz von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren - als Ergänzung zum Angebot der niedergelassenen Kinderärzte. Auch Gutachten werden hier erstellt. up

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