Im Dienst der Kirche unterwegs

Neunkirchen. Besinnliche Übungsstunden an der Orgel sind für Kantor Helmut Werz in der Vorweihnachtszeit ein seltenes Vergnügen. Denn die Vorbereitungen für Weihnachten laufen derzeit für den hauptamtlichen Kirchenmusiker, der seit 25 Jahren in der Christuskirche in Neunkirchen arbeitet, auf Hochtouren

 Kantor Helmut Werz zeigte SZ-Christkind Laura Blatter das Innere der Kirchenorgel. Foto: Willi Hiegel

Kantor Helmut Werz zeigte SZ-Christkind Laura Blatter das Innere der Kirchenorgel. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Besinnliche Übungsstunden an der Orgel sind für Kantor Helmut Werz in der Vorweihnachtszeit ein seltenes Vergnügen. Denn die Vorbereitungen für Weihnachten laufen derzeit für den hauptamtlichen Kirchenmusiker, der seit 25 Jahren in der Christuskirche in Neunkirchen arbeitet, auf Hochtouren. Chorproben mit dem Singkreis Sinnerthal, seinem Flötenkreis, mit dem Anton-Bruckner-Chor und, und, und. Helmut Werz hat viele Baustellen.Dennoch nahm sich der Kantor für unser Christkind Zeit und gewährte ihm nicht nur einen Blick in seine Arbeit, sondern auch ins Innere einer Orgel. Bei dieser außergewöhnlichen Führung in der Christuskirche Neunkirchen wurde deutlich, wie vielfältig das Arbeitsfeld des Kantors ist. Denn dazu gehört nicht nur das Orgelspiel.

Neben dem Mitgestalten der wöchentlichen Adventsandachten in der Christuskirche und zahlreichen Chorproben besucht Helmut Werz einmal die Woche auch die Neunkircher Kindertagesstätte "Haus des Kindes". "Dort übe ich mit den Kindern Lieder für den Kindergottesdienst am 21. Dezember in der Pauluskirche. Dieser wird unter dem Thema 'Geschichte vom kleinsten Tannenbaum' stehen", erzählt der 56-Jährige. Richtig rund geht es für den Kantor dann ab dem 23. Dezember. Seit zehn Jahren geht es an diesem Tag gemeinsam mit seinem Kirchenchor "Kantorei der Christuskirche" ins Fliedner Krankenhaus sowie ins Städtische Krankenhaus zur Weihnachtsvisite. "In diesem Jahr ist zum ersten Mal der Flötenkreis mit dabei. Im Städtischen Krankenhaus singen wir im Treppenhaus und es hallt in die einzelnen Stationen, während Geschäftsführer Klaus-Dieter Hielscher Geschenke an die Patienten, die über Weihnachten im Krankenhaus bleiben müssen, verteilt", sagt Werz. Anschließend gestaltet die Truppe um Kantor Werz im Foyer des Städtischen Krankenhauses den letzten Punkt des lebendigen Adventskalenders der evangelischen Kirchengemeinde. "Danach geht es direkt ins Saarpark-Center. Dort leite ich dann das Konzert des Anton-Bruckner-Chores", sagt Helmut Werz.

Heiligabend ist dann ebenfalls vollgepackt. Vor der Vesper um 17 Uhr wird noch einmal mit dem Chor geprobt. "Nach dem Gottesdienst esse ich mit meiner Familie zu Abend, mache Bescherung und danach geht es schon wieder zur Christmette um 23 Uhr. Stolz bin ich besonders auf meine ehrenamtlichen Sänger und Sängerinnen, die so spät noch zum Singen kommen", so Werz. Und auch am ersten Weihnachtstag ist Helmut Werz wieder im Dienste der Kirche unterwegs und versucht bei allem was ansteht, "die innere Ruhe nicht zu verlieren". Für ihn sei dies keine Arbeit, sondern eine Ehre, wie er sagt: "Ich setze meinen Glauben in der Musik um und lasse meine religiösen Gefühle klingen." Doch als "Weihnachtsmacher" sieht sich der Kantor nicht: "Das sind für mich Gott und Jesus." Aber: Was wäre ein Weihnachtsgottesdienst ohne Orgelmusik? Da muss selbst Helmut Werz lachen und zugeben: "Das wäre wirklich langweilig." bla

saarbruecker-zeitung.de/

Weihnachten 2011

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