"Ich will Eigentümer bleiben"

Karlsbrunn. Einmal mehr brodelt im Warndt die Gerüchteküche. Zwar ist auf dem Gelände der Tagesanlage Warndt jüngst mit Hochdruck an einer neuen, gigantischen Photovoltaikanlage gebaut worden, die noch in diesem Monat offiziell eingeweiht werden soll (die SZ hat berichtet)

 Eine etwa 17 Hektar große Photovoltaik-Anlage ist das erste große Bioenergie-Projekt, das auf Albert Winzents Fläche am Karlsbrunner Warndtschacht entsteht. Unser Bild entstand am vorigen Donnerstag noch während der Aufbau-Arbeiten. Foto: Jenal

Eine etwa 17 Hektar große Photovoltaik-Anlage ist das erste große Bioenergie-Projekt, das auf Albert Winzents Fläche am Karlsbrunner Warndtschacht entsteht. Unser Bild entstand am vorigen Donnerstag noch während der Aufbau-Arbeiten. Foto: Jenal

Karlsbrunn. Einmal mehr brodelt im Warndt die Gerüchteküche. Zwar ist auf dem Gelände der Tagesanlage Warndt jüngst mit Hochdruck an einer neuen, gigantischen Photovoltaikanlage gebaut worden, die noch in diesem Monat offiziell eingeweiht werden soll (die SZ hat berichtet). Ansonsten aber ist noch kaum etwas zu sehen von den Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, die Investor Albert Winzent auf der einstigen Grubenfläche errichten, von den Gewerbebetrieben, die er dort neu ansiedeln wollte. Zudem fließen Informationen über Winzents Vorhaben seit geraumer Zeit nur spärlich. Und so wird derzeit eifrig spekuliert: Will Winzent überhaupt weitermachen? Oder will er womöglich ganz aussteigen im Warndt? In der Gerüchteküche ist häufiger zu hören, er wolle die Bergwerks-Fläche wieder verkaufen.Nein, sagt Albert Winzent dazu, das habe er nicht vor: "Ich will Eigentümer bleiben", bekräftigt er - sehr energisch - auf SZ-Nachfrage. Allenfalls über den Verkauf einer kleineren Fläche könne man reden, wenn es denn passe und ein Interessent unbedingt Grund erwerben wolle. "Vielleicht mal 5000 Quadratmeter", sagt er - zum Vergleich: Die Gesamtfläche, die er 2009 erworben hat, umfasst etwa 72 Hektar. Etwa 17 Hektar davon nimmt jetzt die neue Photovoltaikanlage in Anspruchen. Winzent hat sie, wie berichtet, nicht selbst errichten lassen, sondern das Gelände verpachtet an eine Tochtergesellschaft des Landwirtschafts-Unternehmens BayWa. "In ähnlicher Weise stelle ich mir das weitere Vorgehen vor", sagt er: Seine Firma Neue Energie Saar (NES), eigens für die Warndt-Aktivitäten gegründet, soll Vermieterin und Dienstleisterin sein für Unternehmen, die sich am Warndtschacht ansiedeln. Und, wie bisher, Firmen für den Standort interessieren.

Eines, sagt Winzent, sei daran in der Tat neu. Ursprünglich sei seine Linie gewesen, sich selbst an allen Aktivitäten auf der Fläche zu beteiligen. Doch dann habe es ja Verzögerungen gegeben (siehe "Hintergrund"), bereits eingeplante Partner seien deshalb abgesprungen; so sei das ursprünglich für den Warndt geplante große Pelletwerk nun anderswo errichtet worden. "Und ich bin jetzt 63" - er wolle nicht mehr überall mitmischen, jedenfalls nicht im Detail.

Wohl aber beim Koordinieren und Planen. Im Moment, berichtet Winzent, werde über einen Mietvertrag verhandelt mit einer Firma, die eine kleinere Holzpellet-Produktion - etwa 5000 Tonnen jährlich - in der einstigen Gasdruckerhöhungsanlage einrichten wolle. Da laufe gerade das Genehmigungsverfahren. "Wir sind auch in der Planungsphase zum Beispiel für Biogas", Winzent möchte dafür die Genehmigung einholen. Damit, sagt er, lasse sich dann viel leichter ein Betreiber gewinnen. Foto: Becker & Bredel

Hintergrund

Das Gelände der einstigen Grube Warndt, rund 72 Hektar groß, hat der Unternehmer Albert Winzent 2009 erworben. Sein Ziel: Umnutzung für Bioenergie und Gewerbe. Kleinere Teilflächen hatten zuvor schon Saarforst und die Steag New Energies für Bioenergie-Zwecke gekauft. Bürgerproteste brachten das Genehmigungsverfahren dann aber ins Stocken. Erst nach langwierigen Kompromissverhandlungen verabschiedete der Großrosseler Gemeinderat im Herbst 2011 den Bebauungsplan, gut ein Jahr später als geplant. dd

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