"Ich warte schon darauf, dass Hollywood anruft"

St. Ingbert. "Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dass Hollywood anruft", sagt Jörn Michaely keck bei seinem Besuch in unserer Redaktion. Der 16-jährige Jungfilmer hat im Sommer einen Kurzfilm gedreht, der am 13. Januar bei dem Filmwettbewerb Créajeune in Metz ins Rennen geht. Bei 120 eingesendeten Beiträgen gehört "Fernsehmania" schon jetzt zu den 60 besten

 Jörn Michaely. Foto: SZ

Jörn Michaely. Foto: SZ

St. Ingbert. "Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dass Hollywood anruft", sagt Jörn Michaely keck bei seinem Besuch in unserer Redaktion. Der 16-jährige Jungfilmer hat im Sommer einen Kurzfilm gedreht, der am 13. Januar bei dem Filmwettbewerb Créajeune in Metz ins Rennen geht. Bei 120 eingesendeten Beiträgen gehört "Fernsehmania" schon jetzt zu den 60 besten. Aber das reicht dem Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums noch lange nicht: "Ich bin optimistisch, dass wir einen Preis bekommen." Diese Zuversicht kommt nicht von ungefähr, denn beim Landesfilmfestival der saarländischen Filmautoren erhielt Jörn Michaely für seinen sechsminütigen Film bereits einen ersten Preis sowie den Ehrenpreis der Gemeinde Gersheim. Der 16-Jährige berichtet, ein Juror habe seinen Film gelobt mit den Worten: "Dieser junge Mann hat uns einen Spiegel vorgehalten." "Fernsehmania" spielt im Wohnzimmer einer Familie. Der Fernseher läuft, während der Vater schläft, die Kinder spielen und die Mutter unbeteiligt auf den Bildschirm starrt. Bewegung entsteht erst, als die Technik versagt.Jörn Michaely freut sich darauf, sein Werk beim Jugendfestival in Metz zu präsentieren: "Wir fahren mit dem ganzen Team hin und lassen uns T-Shirts drucken." Wie es ist, seinen Film auf einer großen Kinoleinwand sehen zu können, hat der Nachwuchsfilmer bereits bei der Premiere von "Fernsehmania" in der St. Ingberter Kinowerkstatt erfahren dürfen. "Der Film ist in vollem HD gedreht. Auf der Leinwand war das überwältigend." Gleich drei Mal hätten er und die Gäste den Film angeschaut. "Alle waren begeistert. Das war schön."

Die Idee zu Fernsehmania entstand während eines Spaziergangs mit Familienhund Benny. In der Schule habe er einen Flyer des Festivals Créajeune bekommen und den Wunsch gehabt, sich daran zu beteiligen.

Was mit dem Thema Fernsehen zu machen, war die erste Eingebung auf dem Spaziergang. "Und am Ende habe ich schon den ganzen Film vor mir gesehen", sagt Michaely. Als erstes weihte er seinen späteren Regieassistenten Daniel Roschy in seine Pläne ein. Das Filmteam war dann schnell gefunden. Sein Vater, Peter Michaely, der Kameramann ist, übernahm das Filmen. Doch musste er streng nach Anweisungen des Sohnes arbeiten, wie dieser lächelnd betont. Jan Forster, der mit Jörn in der Schultheatergruppe spielt, kam als erster Schauspieler mit an Bord. Ihm folgten Monika Wystup, Tim, Blum, Emily Betz und Cockerspaniel Benny.

Zwei Tage wurde im Sommer gedreht. Ebenso viel Zeit verbrachte der Nachwuchsfilmer im Studio eines professionellen Cutters, einem Bekannten seines Vaters. Dann war sein "erstes, richtiges Filmprojekt, das komplett durchgeplant war", fertig. Das Interesse am Filmen habe er wohl von seinem Vater geerbt und sein Wunschberuf ist klar: Regisseur. "Ich stöbere schon auf den Internetseiten der Filmschulen."

HINTERGRUND

Der Filmwettbewerb Créajeune findet am 13. und 14. Januar in Metz statt, und am 28. Januar in Saarbrücken. Es gehen 60 Filme von jungen Regisseuren aus dem Saarland, aus Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und der Wallonie an den Start. 15 Beiträge kommen aus dem Saarland. evy

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