Interview Daniel Wirtz „Ich bin nur Symbol für diesen Lebensentwurf“

Saarbrücken · Daniel Wirtz ist für viele seiner Fans mehr als nur ein Sänger. Sie identifizieren sich mit ihm und lassen sich sogar sein Logo tätowieren.

Als Frontmann der Band „Sub7even“ gelang Daniel Wirtz Anfang der 2000er der Durchbruch. Seit 2008 ist der Musiker solo unterwegs. Durch seine Teilnahme an der TV-Show „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ stieg seine Bekanntheit weiter. Kürzlich ist sein neues Album „Die Fünfte Dimension“ erschienen, das er am 3. Mai in der Garage in Saarbrücken vorstellt.

Im Saarland bist Du bereits mehrfach aufgetreten. Gibt es irgendwelche speziellen Erinnerungen?

Wirtz Eines unserer allerersten Konzerte fand im Saarland statt, dadurch fühle ich mich dem Saarland natürlich sehr verbunden. Leider hat es seit damals aufgrund von konkurrierenden Terminen, Routings oder irgendetwas anderem nur noch so selten geklappt und die reisefreudigen Saarländer mussten ständig reisen. Jetzt freue mich, dass ich sie mal wieder besuchen kann. Sie waren damals schon völlig textsicher und ich hoffe, dass sich daran nichts geändert hat.

Wie wichtig war es für deine Karriere, dass deine Fan-Gemeinde „gesund gewachsen“ ist?

Wirtz Es ist vor allem für mich persönlich die gesündere Art. Schnell in den Orbit geschossen zu kommen und dann zu verglühen ist ja kein Konzept für einen nachhaltigen Erfolg. Mit „meinem“ Wachstum weiß man sehr gut, wo man steht, es gibt keine Blase, die platzen kann. Und das Wichtigste: Ich weiß sehr zu schätzen, dass jeder einzelne von meinen Leuten ein wichtiger Teil von Wirtz ist. Denn jeder von denen hat irgendwann den besten Freund genötigt, sich eine Wirtz-Platte anzuhören oder aufs Konzert mitzukommen. Dieses Engagement, dieser Vertrauensvorschuss verpflichtet immer wieder aufs Neue, das bestmögliche abzuliefern.

Wie tief kann man Dir beim Hören deiner Songs in die Seele blicken?

Wirtz Immer bis auf die Knochen.

Was sagst Du aus heutiger Sicht zu deiner Teilnahme an der TV-Show „Sing meinen Song“ im Jahr 2015?

Wirtz Die Teilnahme an „Sing meinen Song“ war vor allem eine spannende Erfahrung und ganz viel aus der Sendung wirkt bis heute nach. Ich habe viele nette Kollegen kennengelernt, Türen haben sich für mich geöffnet, an denen wir viele Jahre vergeblich gekratzt haben und dass man auf einmal bei Udo Lindenberg auf dem Radar landet, der morgens um 4.30 Uhr zum neuen Video gratuliert, hat natürlich auch vor allem mit der gesteigerten Wahrnehmung zu tun. Und natürlich war es schön, mal für eine Weile auf dem Radar eines größeren Publikums zu fliegen. Bei diesem Format mitgemacht zu haben, war eine rundum positive Geschichte.

Stimmt es, dass der ganze Trubel um die TV-Show Dir geholfen hat, zu Dir selbst zu finden?

Wirtz Es war auf alle Fälle ein schöner Moment, nach zwei Jahren mit Stadiontour mit Udo, dem Trubel rund um die Sendung, vier Alben in den Top 40 und zwischendurch noch einem Bambi und rotem Teppich und dem ganzen Alarm wieder mal in unserem kleinen Studio zu sitzen, die Tür zu und das Handy auszumachen und einfach mal wieder eine Wirtz-Platte zu schreiben.

Einige deiner Fans haben sich sogar das Wirtz-Logo tätowieren lassen. Was hältst Du davon?

Wirtz Es macht mich natürlich stolz, wenn sich Menschen derartig mit dem identifizieren, was ich ihnen anbiete, und vor allem, was sie damit ausdrücken wollen. Wenn man sich für dieses Motiv entscheidet, will man ja ausdrücken, für irgendetwas zu stehen. Und ich bin ja nur das Symbol für diesen Lebensentwurf. So wahrgenommen zu werden, ist eine große Ehre. Und ich schätze auch, dass die Leute darauf vertrauen, dass ich nicht völlig abdrehe und irgendwann für etwas ganz anderes stehen könnte.

Gibt es zurzeit auch mit „Sub7even“ weitere Pläne?

Wirtz Nein, Sub7even ist ganz weit weg.

Was wünscht Du dir ganz persönlich und was beruflich für 2018?

Wirtz Ganz klassisch: Gesundheit, Liebe, viel Familie und jede Menge Rock‘n‘Roll. Gut, vielleicht nicht ganz klassisch (lacht).

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