Hunde-Hilfe sendet Notruf

Saarbrücken. Shiva hat harte Zeiten hinter sich. Mira Guthmann handelte. "Ich nahm das Tier zu mir. Shiva kommt aus schlechter Haltung", sagt die junge Frau. Ihr mutiger Schritt verhalf dem Hundemädchen zu einer besseren Zukunft. Inzwischen lebt Shiva im Tierheim und hat ernsthafte Interessenten

 Mira Guthmann mit ihrem Schützling, der Hündin Shiva. Die Tierfreundin sorgte mit dafür, dass Shiva heute gute Aussichten auf ein neues Zuhause hat. Foto: Menschen für Tierrechte

Mira Guthmann mit ihrem Schützling, der Hündin Shiva. Die Tierfreundin sorgte mit dafür, dass Shiva heute gute Aussichten auf ein neues Zuhause hat. Foto: Menschen für Tierrechte

Saarbrücken. Shiva hat harte Zeiten hinter sich. Mira Guthmann handelte. "Ich nahm das Tier zu mir. Shiva kommt aus schlechter Haltung", sagt die junge Frau. Ihr mutiger Schritt verhalf dem Hundemädchen zu einer besseren Zukunft. Inzwischen lebt Shiva im Tierheim und hat ernsthafte Interessenten. Mira Guthmann konnte Shiva nicht behalten, weil in ihrem Alltag kein Platz für einen Hund ist. Mira freut sich, dass sie eine Anlaufstelle in Saarbrücken hat: den SOS-Jugenddienst, eine Einrichtung des Vereins SOS-Kinderdorf Saarbrücken in der Karcherstraße 18. Das Haus ist eine Anlaufstelle für obdachlose Jugendliche. Und für Jugendliche, denen Obdachlosigkeit droht und deren Lebensmittelpunkt die Straße ist. Hunde sind oft ihre einzigen Gefährten."Die Tiere gehen mit ihren Menschen durch dick und dünn. Sie geben ihnen Stabilität über viele Stationen ihres Lebens", sagt Sozialarbeiterin Christel Kohls. Stabilität sei das Wichtigste für diese jungen Leute. Genau darum bemühe sich der SOS-Jugenddienst. Umso wichtiger ist Kohls, dass die Hunde gesund bleiben. Auch dann, wenn ihre Besitzer zu arm sind, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine Partnerorganisation, "Menschen für Tierrechte - Tierversuchsgegner Saar", kümmert sich darum, dass dieser Tierschutz funktioniert. Der Verein sorgt dafür, dass Menschen, denen das Geld dafür fehlt, ihr Tier behandeln lassen können.

Dafür erhalten sie in der Karcherstraße Berechtigungsscheine. Die geben die Hundehalter dem Tierarzt. Der bekommt das Geld von "Menschen für Tierrechte" - falls genug da ist. Dieses Geld kommt ausschließlich von Spendern. Vom Umweltministerium gab es fürs erste Projektjahr 2001 eine Starthilfe von rund 5000 Euro. Seitdem kommen vom Land angesichts seiner Geldnot keine Zuschüsse mehr.

Also werben Tierschützer Rolf Borkenhagen und Christel Kohls für die Tierhilfe. "Unser System mit Berechtigungsscheinen verhindert Missbrauch von vornherein", sagt Borkenhagen. Kohls erlebt immer wieder, wie junge Leute an ihren Hunden hängen. "Von Vernachlässigung kann keine Rede sein. Wenn sie es irgendwie können, zahlen uns diese Menschen, die nicht auf Rosen gebettet sind, sogar etwas von dem Geld zurück", sagt Kohls.

Auf 10 bis 280 Euro beziffern sie und Borkenhagen die Behandlungskosten pro Hund. 33 Behandlungsscheine stellten sie 2010 aus. Meist schlügen sich Männer zwischen 20 und 40 mit einem Vierbeiner draußen durchs Leben. Um die 100 kommen für das Projekt infrage, sagt Kohls. Dann macht sich Mira Guthmann noch einmal für das Projekt stark, dem Schützling Shiva so viel verdankt. "Ich hoffe, dass es erhalten bleibt", sagt sie.

Informationen über Fördermöglichkeiten bei Christel Kohls, Telefon (06 81) 3 04 69.

"Die Tiere gehen mit ihren Menschen durch dick und dünn. Sie geben ihnen Stabilität über viele Stationen ihres Lebens."

Sozialarbeiterin Christel Kohls

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