Hunde auf dem Sprung

St Wendel · Das Hundesportzentrum St. Wendel hatte am Wochenende zu einem Agility-Turnier geladen.. Vor allem Border Collies, Australien Kelpies und Aussies gingen mit ihren Besitzern an den Start.

 Silke Kreutzer und Hündin Ella in Aktion. Fotos: Jennifer Sick

Silke Kreutzer und Hündin Ella in Aktion. Fotos: Jennifer Sick

Über 150 Hunde trafen sich am vergangenen Wochenende zusammen mit ihren Besitzern am Gudesberg, denn das Hundesportzentrum St. Wendel (HSZ) hatte zum Pfingstturnier im Agility geladen. Gestartet wird in drei Klassen: Small für die kleinsten Hunde, Medium für die mittlere Größe und Large für die großen Tiere. Neben der Größe zählt allerdings auch noch das Können, sodass jede Klasse wieder in drei Stufen von Anfänger bis Profi unterteilt ist. Rasseeinschränkungen gibt es nicht, wobei richtige große Hunde wie Doggen oder Bernhardiner beim Agility nicht anzutreffen sind. Volker Heib, Vorsitzender des HSZ, erklärt warum: "Ab einem bestimmten Gewicht ist das viele Springen einfach ungesund. Die Tiere würden sich nur die Gelenke kaputtmachen, und wir möchten unseren Sport natürlich nicht auf Kosten der Hunde ausüben." Und so waren es am Pfingstwochenende vor allem Border Collies, Australien Kelpies und Aussies, die an dem Agility-Turnier teilnahmen. Einer von ihnen war Ella, eine dreijährige Australien Shepard-Hündin, die mit ihrem Frauchen Silke Kreutzer die verschiedenen Parcours bewältigte. Schon am frühen Morgen startete sie im sogenannten A-Lauf, bei dem es darum ging, ohne Fehler in möglichst kurzer Zeit einen komplizierten Hindernislauf mit allen möglichen Hindernissen zu überwinden. Dass das gar nicht so einfach ist und dass auch ein gut trainierter Hund scheitern kann, zeigte Ellas Lauf. Abgelenkt von einem Bekannten am Spielfeldrand, lief die Hündin die Hindernisse in der falschen Reihenfolge an: Disqualifikation. Doch Frauchen Silke Kreutzer nahm's gelassen: "Das ist kein Beinbruch. So was kann immer passieren.

Erfolgreicher war da die elfjährige Johanna Stein und ihr fünf Jahre alter Sheltie Easy. Der kleine, quirlige Hund nahm mit seinem Frauchen schon bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Agility teil und belegte dann auch beim Pfingstturnier im A-Lauf ihrer Klasse den zweiten Platz. Damit das auch in Zukunft so gut funktioniert, trainiert Johanna regelmäßig mit ihrem Sheltie. "Wir üben zweimal die Woche auf dem Platz des Hundesportzentrums", erzählt die Elfjährige. "Außerdem mache ich zu Hause auch viel Clickertraining, damit Easy immer einer Herausforderung für den Kopf hat". Dass das sich lohnt, bewies sie beim Pfingstturnier.

Neben den morgendlichen A-Läufen veranstaltete das HSZ mittags auch noch ein Jumping-Turnier mit etwas leichteren Hindernissen. Genau wie bei den Läufen durfte auch hier jeder Hund antreten, der eine Begleithundeprüfung abgelegt hatte, ganz egal welche Rasse und wie alt. Dass auch die Senioren dabei noch eine gute Figur machen können, bewies Lobo, ein zehn Jahre alter Kelpie, geführt von Herrchen Frank Gerhard.

Mit Ende der Läufe, die im Schnitt übrigens auch nur rund eine Minute pro Hund dauerten, wurden dann die Leistungen der Tiere aber auch ganz schnell zur Nebensache. "Wir kommen hier nicht nur wegen Agility", erklärt Volker Heib. "Sondern auch, weil das Turnier immer ein großes, schönes Familienfest ist."

 Johanna Stein mit Easy (links) und Silke Kreutzer mit Ella.

Johanna Stein mit Easy (links) und Silke Kreutzer mit Ella.

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HintergrundAgility ist eine Sportart, die aus England stammt und dem Springreiten entliehen ist. Die Aufgabe besteht darin, einen Hund die unterschiedlichsten Hindernisse wie zum Beispiel Tunnel, Hürden, Wippen und Stege in wechselnder Reihenfolge überwinden zu lassen. sick

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