Humanismus wider SS-Terror

Riegelsberg. Der in Riegelsberg lebende Urologe Hans Ulrich Brandt musiziert und komponiert seit seiner Jugend. Er ist stets auf der Suche nach interessanten Texten und entdeckte 2006 in Berlin ein literarisches Kleinod: die "Moabiter Sonette" des deutschen Diplomaten Albrecht Haushofer (*1903), einem der letzten Opfer des Naziterrors

Riegelsberg. Der in Riegelsberg lebende Urologe Hans Ulrich Brandt musiziert und komponiert seit seiner Jugend. Er ist stets auf der Suche nach interessanten Texten und entdeckte 2006 in Berlin ein literarisches Kleinod: die "Moabiter Sonette" des deutschen Diplomaten Albrecht Haushofer (*1903), einem der letzten Opfer des Naziterrors. Beim Einmarsch der Roten Armee in Berlin wurde er am 23. April 1945 von einem Rollkommando der SS unweit des Lehrter Zellengefängnisses, in dem er seit Dezember 1944 als Mitwisser des Umsturzversuches vom 20. Juli inhaftiert war, durch Genickschuss ermordet. Sein ebenfalls dort inhaftierter Bruder fand nach der Befreiung bei der Leiche des Erschossenen ein Manuskript mit 80 Gedichten, die ein viel beachtetes Dokument des bürgerlich-humanistischen Widerstandes sind. Hans Ulrich Brandt hat diese Gedichte nun vertont. Am Freitag, 25. Februar, 20 Uhr, werden die "Moabiter Sonette" im Rahmen der Riegelsberger Rathausmusik aufgeführt. Den Gesangs- und Sprechpart übernimmt Patrick Simper, lange Jahre Bass am Saarländischen Staatstheater. redKarten (8 Euro) an der Abendkasse und Tel. (0 68 06) 93 01 62.

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