Hüttigweiler Kultursaal wurde zur Jazz-Lounge

Hüttigweiler · Begleitet von Christian Diener (Bass) und Hubert Nuss (Piano), gastierte der Drummer Wolfgang Haffner in Hüttigweiler. Das Publikum war begeistert; von der Lounge-Musik ebenso wie von den Soli der Musiker.

Am vergangenen Sonntag gastierte die Konzertreihe "Illinger Jazz Lounge" im Kultursaal in Hüttigweiler. Mit von der Partie war diesmal das musikalische Multitalent Wolfgang Haffner, der unter anderem schon mit internationalen Größen wie den Fantastischen Vier oder Chaka Khan zusammengearbeitet hat. Und dem Livemusiker und Komponisten, der mittlerweile seit fast 20 Jahren im Geschäft ist, machte es "höllisch Spaß, hier in Hüttigweiler zu spielen".

Ausrichter der Konzertreihe ist das Illinger Kulturamt in Kooperation mit Elfi Kleiß vom Freundeskreis Jazz, die das Booking für die Veranstaltungen übernimmt, Bands akquiriert und vorstellt. "Ich bin sehr glücklich, dass wir ein solch bekanntes Ensemble bekommen konnten", outet sie sich selbst als großer Fan der Musik des Trios um Haffner.

An seiner Seite standen an diesem Abend Christian Diener wahlweise mit E-Bass oder Kontrabass und Hubert Nuss am Piano. Im Rahmen der "Heart of the Matter" Tour, benannt nach dem neuesten Album des Drummers, präsentierte er zusammen mit seinem Team eine außergewöhnliche Mischung verschiedener Spielarten der Jazzmusik. Dabei waren neben neueren Stücken auch Songs von älteren Alben des Echo-Gewinners wie "Acoustic Shapes" und "Round Silence" zu hören.

Insgesamt dominierte die typische Lounge-Musik, welche immer in unterschiedlichen Klangfarben dargestellt und oftmals weiterentwickelt wurde. Zum Beispiel in Richtung Drum and Bass, unterlegt mit verträumter Pianomusik von Nuss, den Haffner als "einen der talentiertesten Pianisten Europas" bezeichnet. Großartig inszeniert waren auch die Soli der Musiker.

Besonders heraus stach hierbei der Part von Haffner, der mit unterschiedlichen Schlaginstrumenten und Interpretationen seiner Kunst ein Feuer der Begeisterung im Publikum entfachte. Und im Verlauf des Konzerts die Zuhörer immer mehr in den musikalischen Prozess einband, die hier und da mit dem für den Jazz typischen Fingerschnipsen den Rhythmus mitgestalteten konnten.

Als die drei Künstler sich schließlich verabschieden wollten, gab es minutenlange Standing Ovations. "Damit haben wir gar nicht gerechnet", erzählte Haffner verschmitzt. Um dann selbstverständlich noch eine Zugabe zu spielen. Mit "Silent Way", einer eher ruhigeren, entspannten Nummer, ließ das Trio das Konzert gekonnt ausklingen. Am Ende nahmen sie auch Elfi Kleiß mit auf die Bühne, die die Musiker schon länger kennt. Nichtsdestotrotz war auch die Organisatorin noch einmal positiv überrascht: "Dass es gut wird, wusste ich. Dass es aber so gut wird, hätte selbst ich nicht gedacht."

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