Hürdenlauf für Rollstuhlfahrer

Großrosseln. Rund 1070 Menschen in Großrosseln sind in irgendeiner Form behindert. Das macht über zwölf Prozent der Bevölkerung aus. Um ihre Belange kümmert sich Uwe Prior als Behindertenbeauftragter der Gemeinde. Prior, der gleichzeitig auch Ortsvorsitzender des Vdk-Sozialverbandes ist, hat nun seinen Jahresbericht vorgelegt

 Erfolg in Dorf im Warndt: Rollstuhlfahrer Sandro Mang kommt per Hublift problemlos ins Freie, hinter ihm seine Frau Violetta, links Verwalter Keno Zimmer, rechts Uwe Prior (VdK). Foto: SZ/ Prior

Erfolg in Dorf im Warndt: Rollstuhlfahrer Sandro Mang kommt per Hublift problemlos ins Freie, hinter ihm seine Frau Violetta, links Verwalter Keno Zimmer, rechts Uwe Prior (VdK). Foto: SZ/ Prior

Großrosseln. Rund 1070 Menschen in Großrosseln sind in irgendeiner Form behindert. Das macht über zwölf Prozent der Bevölkerung aus. Um ihre Belange kümmert sich Uwe Prior als Behindertenbeauftragter der Gemeinde. Prior, der gleichzeitig auch Ortsvorsitzender des Vdk-Sozialverbandes ist, hat nun seinen Jahresbericht vorgelegt. Darin zieht er eine kritische Bilanz seiner Vorschläge an die Gemeindeverwaltung zu Verbesserungen nach Begehungen in einzelnen Ortsteilen. "Umgesetzt wurde bislang nichts!!!", heißt es, gleich mit drei Ausrufezeichen versehen, in dem Bericht.Im vergangenen September hatte Prior unter anderem Mängel an der Mehrzweckhalle in Dorf im Warndt moniert. Der Bürgersteig müsse dort um mindestens drei Steine auf zehn Millimeter abgesenkt werden, da Rollstuhlfahrer sonst nicht in die Halle kämen. Vor der schiefen Ebene zum Eingang müsse ein Türöffner installiert werden. Nur so sei ein sicheres Öffnen für Rollstuhlfahrer möglich. Auch die derzeitigen Barrieren an den Parkausgängen ließen Rollstuhlfahrern keine Möglichkeit zum Durchkommen. Die Klinke an der Tür zum Friedhof sei vom Rollstuhl aus nicht zu erreichen. Zudem fehle dort eine behindertengerechte Toilette.Bereits im vergangenen Juli hatte Prior eine Mängelliste zum Gemeindebezirk Großrosseln vorgelegt. Auch dort ging es um den Friedhof. Der Haupteingang sei für Rollstuhlfahrer zu schmal. Der Bürgersteig am Südeingang müsse abgesenkt werden, und auch hier vermisste Prior eine behindertengerechte Toilette. Eine solche Toilette gibt es außen an der neuen Rosseltalhalle. Doch bei Prior ist sie im Praxistest gescheitert. 40 Millimeter Höhenunterschied und feiner Splitt im Vorfeld machten nämlich den Zugang für viele Rollstuhlfahrer unmöglich."Das Interesse der Bürger und Vereine an meiner Arbeit war groß", schreibt Prior. Weiniger groß finde er das Interesse der Gemeindeverwaltung, Barrierefreiheit umzusetzen. Dass es auch anders geht, zeigte sich bei Sandro Mang in der Barbara-Siedlung in Dorf im Warndt. Die Wohnung des Rollstuhlfahrers wurde behindertengerecht umgebaut, und er kann mit einem Hublift über den Balkon nach draußen gelangen. Die Eigentümerin der einstigen Bergarbeitersiedlung, die StWB Wohnen GmbH, ließ sich gerne überzeugen.Uwe Prior ist zu erreichen unter Tel. (0 68 09) 16 15 oder per e-Mail unter Behindertenbeauftragter@uweprior.de.

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