HSG freut sich auf die Saarlandliga

Ottweiler/Steinbach

Ottweiler/Steinbach. Der Spielbericht des ersten Handballspiels der HSG Ottweiler-Steinbach in der neuen Verbandsliga-Saison las sich wie eine Kapitulation: "Die Mannschaft war höchstens über Einzelaktionen erfolgreich, auf Spielzüge wurde verzichtet, die Fans seien einsatzwilliger als die Spieler", stand im August 2011 auf der Ottweiler Homepage zum Spiel gegen die HSV Wemmetsweiler. 22:26 hatte das Team von Trainer Alex Gabler verloren. Ein perfekter Fehlstart. Und 19 Spiele später waren die Herren der HSG Ottweiler-Steinbach zum ersten Mal in ihrer Geschichte in die Saarlandliga aufgestiegen."Damit konnten wir nach dem ersten Spiel nicht unbedingt rechnen", erinnert sich Gabler. Was war passiert? Ottweiler drehte direkt die erste Partie. Nicht auf dem Spielfeld, sondern am Grünen Tisch. Wemmetsweiler setzte einen nicht-spielberechtigten Akteur ein. Die Punkte gingen an die HSG. Danach verlor Ottweiler sechs Spiele lang nicht und lag an der Tabellenspitze. Gabler: "Da haben wir zum ersten Mal gemerkt, dass etwas möglich ist."

Ottweiler blieb über die Spielzeit als einziges Team konstant - in einer Spielklasse, in der jeder jeden schlagen konnte. Zu den Heimspielen kamen regelmäßig 200 bis 300 Zuschauer. Zu Auswärtsspielen fuhr der Fanclub "Team 17" mit und machte Stimmung. Schon drei Spieltage vor Schluss stand der Aufstieg fest.

Die HSG wurde am Ende Zweiter hinter der HSG TVA/ATSV Saarbrücken. "Wir wollten Meister werden. Aber da haben wir auf der Zielgerade nachgelassen", sagt HSG-Vorsitzende Ingrid Hoffmann und ergänzt: "Aber todtraurig sind wir jetzt deswegen nicht."

Trainer Gabler schaffte es in seiner ersten Saison, eine Mannschaft in die Saarlandliga zu führen, die erst 2009 von der Bezirksliga in die Verbandsliga aufgestiegen war. Dort wird er das Team aber nicht mehr trainieren. Aus zeitlichen Gründen wechselt er zur HSG DJK Nordsaar. Er wohnt in Marpingen und kann dort "in zwei Minuten in der Halle sein", wie er sagt. "Es tut mir schon ein bisschen weh. Auf der einen Seite bin ich froh, dass wir es geschafft haben, auf der anderen hätte ich die Jungs auch gern in der Saarlandliga betreut. Aber wer weiß, was in ein, zwei Jahren sein wird."

Neuer Trainer wird Kai Schumann, der vergangene Saison noch Spieler der VTZ Saarpfalz war. In Ottweiler ist er als Trainer im Gespräch, seitdem er sich vor Jahren bei einem Sponsor einen Hochzeitsanzug kaufte und dabei wohl auch im Bezug auf Handball einen kompetenten Eindruck machte. Es ist seine erste Trainerstation.

Neuzugänge oder Abgänge wird es keine geben. "Wir gehen mit allen Spielern aus der Ersten, Zweiten und aus der A-Jugend in die Vorbereitung und schauen, wer sich für die Saarlandliga anbietet", sagt Hoffmann. Die A-Jugend der HSG kann in diesem Jahr die Qualifikation zur Oberliga packen. "Wir können jetzt unseren Nachwuchsspielern sagen. 'Ihr müsst nicht wechseln, ihr könnt hier in der höchsten saarländischen Liga spielen'. Das ist ein großer Vorteil", erzählt Hoffmann.

Ziel in der Saarlandliga ist nur der Klassenverbleib. "Es sind viele junge Spieler in der Mannschaft. Manchmal fehlt ihnen noch die Cleverness und die Erfahrung. Aber sie können es schaffen", glaubt Gabler.

tvo-handball.de

Foto: bonenberger&klos

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