Bürgerinitiativen laufen Sturm Homburger lehnen Straßenbauprojekte ab

Homburg · Dass der Wunsch der Bürger nach immer mehr Umgehungen und Autobahnzubringern an sein Ende gekommen ist, zeigt sich exemplarisch an drei millionenschweren Bauprojekten in Homburg.

Es handelt sich um den Bau der B 423-Umgehung, den Umbau des bestehenden Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach und den Neubau des Autobahnanschlusses Homburg-Ost. Alle drei Projekte sind so umstritten, dass es in allen drei Fällen zur Gründung von Bürgerinitiativen (BI) gekommen ist.

Am geplanten Bau der B 423-Umgehung zeigt sich außerdem, wie sehr sich innerhalb von 20 Jahren die Ansichten der Anwohner geändert haben. Noch um die Jahrtausendwende war es das größte Anliegen der Bürger der südlichen Homburger Vororte, endlich den Verkehr mit Hilfe einer Umgehungsstraße aus den Orten herauszubekommen, seit über 20 Jahren war diese Bitte beim Bundesverkehrsministerium anhängig. Nun ist es soweit, dass die Planungen konkret werden – und nun wollen sehr viele Anwohner diese Umgehung gar nicht mehr, die mitten durch eine schützenswerte Naturlandschaft verliefe. Gegen den Bau dieser Umgehungsstraße läuft die BI „Erhaltet die Mastau“ Sturm, gegen den Ausbau des Anschlusses Homburg/Bexbach mit drei „Ohren“ geht die BI „Kein Ohr für Kleinottweiler“ vor. Und seit jüngster Zeit macht die BI „Eichwald“ klar, dass sie mit der geplanten Trassenführung für den neuen Autobahnanschluss Homburg-Ost mitten durch den Wald gar nichts anfangen kann. Ausgerechnet diese Trassenführung wurde mehrheitlich vom Stadtrat befürwortet. Dabei ist die BI gar nicht gegen den Bau eines Autobahn-Anschlusses. Man möchte aber eine bereits bestehende Umgehung als Zubringer nutzen, um den Wald zu schützen. Zudem befinden sich drei Trinkwasserbrunnen im Baufeld, einer davon sei direkt von der neuen Straße betroffen, die beiden anderen lägen so nah an der Route, dass sie nicht mehr betrieben werden könnten. Käme es zum Bau der Trasse durch den Eichwald, dann würde der Neubau von Ersatzbrunnen weiterer Millionen verschlingen, hieß es.

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