Homburger Geschichte auf der Schliche

Homburg · Die Siebenpfeiffer-Stiftung hat für alle Fans regionaler Historie einen Leckerbissen parat: Am kommenden Samstag geht es auf den Spuren bekannter Persönlichkeiten von einst durch die Stadt. Eine Kostümführung inklusive.

Wo Siebenpfeiffer, in Ketten gelegt, seine letzte Nacht in Homburg zubrachte, und wo genau Wirth mit der Schlafmütze auf dem Kopf und dem Gesetzesbuch in der Hand der Polizei Widerstand leistete, wo der protestantische Pfarrer Weber seinen Wein lagerte und die Homburger Bürger sich sammelten, um mit Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu fahren - Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem am Samstag, 14. Dezember, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt. Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück Geschichte geschrieben wurde.

"Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal" schrieb Georg Fein, der Redakteur der "Deutschen Tribüne" in Homburg, 1832 in einem Brief an seine Mutter. Dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung.

Die Tour zu den Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch das Stadtzentrum. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung; "Regina Wirth", also die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, wird in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat, während ihr streitlustiger Gatte die meiste Zeit im Gefängnis saß.

Die Stationen der von ihr geleiteten Begehung sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das "Landcommissariat" befanden, die Druckerpresse, auf der die "Tribüne" zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen "Festbanketten" stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme daran ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8 (vis-à-vis der protestantischen Stadtkirche). Die Führung durch Homburg dauert etwa anderthalb Stunden und wird in der abendlichen Dunkelheit von "Regina Wirth" mit einer zeitgenössischen Laterne durchgeführt, so die Stiftung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort