Homburg wird zur Filmkulisse

Homburg. Eine Liebesgeschichte, ein traumatisches Erlebnis, Schizophrenie als zentrales Handlungselement, Gewalt: Ein junges Filmemacher-Team aus Bexbach, Schwarzenacker, Dunzweiler, Bruchhof und Saarbrücken stellt sich in diesen Tagen der Herausforderung, diese Elemente einer komplexen Geschichte in einem rund 20-minütigen Kurzfilm zu bündeln. Die Drehorte sind Homburg und Saarbrücken

Homburg. Eine Liebesgeschichte, ein traumatisches Erlebnis, Schizophrenie als zentrales Handlungselement, Gewalt: Ein junges Filmemacher-Team aus Bexbach, Schwarzenacker, Dunzweiler, Bruchhof und Saarbrücken stellt sich in diesen Tagen der Herausforderung, diese Elemente einer komplexen Geschichte in einem rund 20-minütigen Kurzfilm zu bündeln. Die Drehorte sind Homburg und Saarbrücken. "Shotgun", so der Arbeitstitel des Werks, soll vieles sein: Psychothriller, Aufklärungsstück, emotionales Kurz-Kino. Im Gespräch mit unserer Zeitung geben Drehbuchautor und Regisseur Thomas Scherer, Kameramann und Co-Autor Philipp Bauer und Magali Vogel als weibliche Hauptrolle Einblicke in ein Projekt, das nach nur maximal vier Drehtagen die Zuschauer beeindrucken soll. "Ursprünglich wollten wir das Thema ,Amoklauf' aufgreifen", erzählt Thomas Scherer. "Wir haben uns dann zusammengesetzt und haben hin und her überlegt. In diesem Brain-Storming sind wir dann auf das Thema Schizophrenie gestoßen." Der Anfang war gemacht. Doch wie herangehen an ein medizinisch hoch komplexes Thema? Scherer: "Während ich am Drehbuch gearbeitet habe, hab' ich natürlich geforscht und recherchiert. Im Dialog mit Fachleuten hab ich dann überprüft, ob die Ideen des Drehbuchs überhaupt mit dem Krankheitsbild eines Schizophrenen korrespondieren." Den Spagat zwischen medizinischer Faktenlage und der Notwendigkeit, eine spannende Geschichte zu erzählen, scheint das Team, zu dem auch der Saarbrücker Schauspieler Moritz Schneider als männliche Hauptrolle gehört, geschafft zu haben, das Script ist fertig, Mitte Januar wird gedreht. Das Team hat sich, unterstützt von Ton-Mann Nicolas Neumann aus Bruchhof, einige Hürden aufgebaut. "Unser Film beginnt eigentlich dann, wenn die klassische Liebesgeschichte mit Happy End erzählt ist und im Kino der Abspann läuft. Genau dort setzen wir an", verdeutlicht Philipp Bauer. "Es geht um eine Beziehung, die kaputt ist. Und die wieder aufleben soll, unter einem denkbar schlechten Vorzeichen." Dieses Vorzeichen ist die psychische Erkrankung der von Moritz Schneider verkörperten männlichen Hauptrolle - Schizophrenie, begründet im Verlust des Vaters, als Kristallisationspunkt einer Tragödie.Für Magali Vogel, Schülerin an der Schauspielschule in Saarbrücken, ist die Krankheit mehr als ein Teil des Plots, sie sieht auch eine aufklärerische Funktion des Films. "Schizophrenie wird als Krankheit in unserer Gesellschaft nicht wirklich ernst genommen, sondern eher verharmlost. Leute laufen mit T-Shirts rum auf den steht ,Ich bin schizophren - ich auch'. Unser Film soll vermitteln, wie schlimm eine solche Erkrankung wirklich ist."

Dass den jungen Nachwuchsfilmern und -Schauspielern die Verbindung zwischen Anspruch und Unterhaltung gelingen könnte, davon zeugen sie selbst. Thomas Scherer hat schon einige Filmprojekte hinter sich und studiert derzeit in Offenburg Mediengestaltung und Produktion. Philipp Bauer ist als hauptberuflicher Kameramann und Produzent schon ein "alter Hase". Und mit Magali Vogel und Moritz Schneider kann das Team hinter der Kamera auf geübte Mimen zurückgreifen. Das Ziel des ambitionierten Projektes: Eine Referenz für die eigene Leistung zu schaffen - und die Teilnahme am Max-Ophüls-Festival.Foto: Thorsten Wolf

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